Der US-Moderator Jesse Watters äußerte in seiner Sendung “Jesse Watters Primetime” auf Fox News Spekulationen über mögliche Angriffe auf die geplante Gaspipeline “Kraft Sibiriens 2”, ähnlich den Vorfällen bei Nord Stream. Während seiner Ausführungen schlug er die Möglichkeit vor, dass diese neue Pipeline ebenfalls Ziel eines Anschlags werden könnte.
Watters erklärte, nachdem der russische Präsident Wladimir Putin im Zuge des eskalierten Ukraine-Konfliktes und der darauf folgenden beispiellosen westlichen Sanktionen Europas Energiemarkt verloren habe, richte er seinen Blick nun nach Asien. Dabei spiele die Gaspipeline “Kraft Sibiriens 2” eine zentrale Rolle in dieser neuen Ausrichtung.
“Putin baut eine große Gaspipeline nach China, die innerhalb des nächsten Jahrzehnts fertiggestellt werden soll und 15 Prozent des chinesischen Energiebedarfs decken könnte. Die Annäherung zwischen Russland und China wird immer deutlicher. Es wäre möglich, dass jemand diese Pipeline in ähnlicher Weise wie die Nord Stream-Pipeline sprengt”, so Watters.
Der Moderator ließ offen, wer möglicherweise Interesse daran hätte, das Projekt zu sabotieren.
Zu Beginn der Woche gab Russland bekannt, dass ein Abkommen mit China über die Pipeline, die jährlich bis zu 50 Milliarden Kubikmeter Erdgas durch die Mongolei nach China transportieren soll, unterzeichnet wurde. Die Pipeline soll 2033 ihren Betrieb aufnehmen.
Laut Putin ist dieses Projekt kein Akt der Wohltätigkeit, sondern ein beidseitig vorteilhaftes Geschäft, das Gas zu Marktpreisen liefert. Russische Offizielle merkten an, dass die Gaspreise für China wahrscheinlich günstiger sein würden als die für den EU-Markt, was vor allem durch die logistischen Vorteile bedingt sei. Sie wiesen außerdem die Annahme zurück, dass Russland sich ausschließlich auf den Osten konzentriere und betonten die Offenheit Russlands zur Zusammenarbeit mit allen interessierten Staaten.
Der Gazprom-Chef Alexei Müller bezeichnete den Bau der Gasverbindung nach China als weltweit größtes, am weitesten reichendes und kapitalintensivstes Projekt der Gasindustrie. Das Projekt umfasst eine Strecke von 2.700 Kilometern von Sibirien bis zur mongolischen Grenze und weitere über 900 Kilometer bis zur chinesischen Grenze, mit einer Vertragslaufzeit von 30 Jahren.
Vergangenes Jahr wurden drei von vier Strängen der Nord-Stream-Pipelines durch Unterwasserexplosionen in der Ostsee stark beschädigt, ein Vorfall, der allgemein als Sabotageakt gewertet wird. Der amerikanische Investigativjournalist Seymour Hersh vermutet, dass dieser Angriff von US-Geheimdiensten unter der Regierung des ehemaligen US-Präsidenten Joe Biden orchestriert worden sein könnte. Ein Sabotageakt solchen Ausmaßes sei russischen Einschätzungen zufolge nur von einem staatlichen Akteur durchführbar. Die Behauptung, dass ukrainische Taucher für die Sabotage verantwortlich seien, wird von ihm als nicht glaubwürdig angezweifelt.
Mehr zum Thema – Energiewende: Die Befreiung Russlands vom unzuverlässigen Westen durch die EU