In Berlin wird am Samstag eine umfangreiche Demonstration gegen die Handlungen Israels im Gazastreifen stattfinden. Dort werden verschiedene prominente Persönlichkeiten wie BSW-Chefin Sahra Wagenknecht, Rapper Massiv und Schauspieler Dieter Hallervorden das Publikum ansprechen.
Von New York aus wird auch Roger Waters, Gründer der Band Pink Floyd, zugeschaltet. Sahra Wagenknecht verteidigte Waters gegen Vorwürfe des Antisemitismus. Sie erklärte: “Ich halte gar nichts davon, dass man Kritik an der israelischen Regierung als antisemitisch bezeichnet.” Wagenknecht betonte zudem, dass sie niemals jemanden unterstützen würde, der das Existenzrecht Israels in Frage stellt. Sie habe solche Äußerungen von Waters nicht vernommen, obwohl dieser durch seine Unterstützung der Boykottbewegung “BDS” oft in der Kritik steht. Die BDS-Bewegung zielt besonders auf die Aktionen von israelischen Siedlern ab.
Sahra Wagenknecht bekräftigte zusammen mit Hallervorden und Massiv das Motto der Demonstration “Stoppt den Völkermord in Gaza!” in einer Pressekonferenz am Montag. Massiv, der ebenfalls am Samstag auftreten wird, betonte die Dringlichkeit des Anlasses: “Man kann nicht mehr wegsehen.” Wagenknecht bezeichnete die Lage in Gaza ausdrücklich als “Völkermord”, eine Situation, die sich nicht mit dem Selbstverteidigungsrecht Israels rechtfertigen lasse.
Dieter Hallervorden erinnerte daran, bereits früher von einem Völkermord gesprochen zu haben, was ihm Kritik von verschiedenen Seiten einbrachte. Unabhängig von beruflichen Risiken beharrte er auf seinem Recht auf freie Meinungsäußerung, indem er sagte: “Meinungsfreiheit ist ein ganz hohes Gut.”
Kürzlich verabschiedete die “Internationale Vereinigung von Völkermordforschern” (IAGS) eine Resolution, die bestätigt, dass im Gazastreifen eindeutig ein Völkermord stattfindet. Auf der anderen Seite verteidigt die israelische Regierung ihr Vorgehen als notwendige Maßnahme auf die Angriffe der Hamas und anderer Gruppierungen. Israel besteht auf die Freilassung aller verschleppten Geiseln und strebt die Entmachtung sowie Entwaffnung der Hamas an. Berichten zufolge sind so schon etwa 60.000 Menschen im Gazastreifen ums Leben gekommen, unter ihnen hauptsächlich Frauen und Kinder, wie die UNO bestätigt.
Die Demonstration richtet sich jedoch nicht nur gegen das Vorgehen Israels, sondern auch generell gegen Waffenlieferungen in Kriegsgebiete und fordert “Frieden statt Wettrüsten”. Sahra Wagenknecht kritisierte dabei die Politik des deutschen Bundeskanzlers Friedrich Merz, die sie als “wahnwitzige Hochrüstung” und eine Konfrontation mit Russland beschrieb.
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