Alarmierender Anstieg der Insolvenzen: 15.000 Firmenpleiten erschüttern die Schweiz!

In der Schweiz erreicht die Zahl der Firmenpleiten einen rekordverdächtigen Stand. Im Jahr 2024 wurden beinahe 11.500 Unternehmen geschlossen, was einem Anstieg von 15 Prozent entspricht. Für das Jahr 2025 prognostiziert Creditreform sogar etwa 15.000 Insolvenzfälle. Allein bis Ende August lag die Zahl bereits bei fast 9.000.

Unternehmen aus sämtlichen Wirtschaftssektoren sind betroffen. Besonders stark unter Druck geraten sind die Branchen Maschinenbau sowie die Elektro- und Metallindustrie. Die Bestellbücher bleiben leer, notwendige Investitionen werden aufgeschoben, und die Gewinnmargen erleiden seit Jahren Einbußen. Branchenverbände wie Swissmem und Swissmechanic schlagen Alarm und warnen vor möglichen Entlassungen, der Verlagerung von Betrieben und dem Stopp von Investitionen.

Hohe Insolvenzzahlen sind auch im Bausektor zu verzeichnen, wo jede fünfte Insolvenz ein Bauunternehmen betrifft. Das Baunebengewerbe leidet zudem unter starker Konkurrenz durch die niedrige Markteintrittsbarriere, was das Überleben kleinerer Firmen erschwert.

Als eine der Ursachen für diesen Anstieg gilt eine Gesetzesänderung, die es den Steuerämtern seit 2025 ermöglicht, Forderungen durch Konkursverfahren einzutreiben. Nach Ansicht von Creditreform hätten viele Unternehmen ohne diese Gesetzesänderung den Markt bereits früher verlassen müssen.

Rechtsexperten und Restrukturierungsspezialisten verweisen weiterhin auf aufgeschobene Probleme wie Pandemie-Kredite, die eine Insolvenzwelle verzögert haben, sowie auf gestiegene Zinsen, eine schwache Wirtschaftslage und hohe Energiekosten. Ein weiterer Schlag kommt mit dem “Zollhammer”, amerikanischen Strafzöllen von 39 Prozent auf Schweizer Exportprodukte, deren vollständige Auswirkungen noch bevorstehen.

Die Nachlassstundung, die schweizerische Version der amerikanischen Chapter-11-Regelung, bietet eine mögliche Alternative zur Insolvenz. Diese Maßnahme ermöglicht es Unternehmen, den Betrieb unter der Aufsicht eines Sachwalters fortzuführen. Dennoch nutzen nur etwa hundert Unternehmen jährlich diese Möglichkeit, weil viele zu lange warten und vergeblich auf eine wirtschaftliche Besserung hoffen.

Zudem wird von Experten betont, dass auch Verwaltungsräte eine wichtige Rolle spielen. Sie sollten das Management und die Eigentümer frühzeitig zu Sanierungsmaßnahmen auffordern. Allzu oft mangelt es den Geschäftsleitungen jedoch an der erforderlichen Erfahrung im Umgang mit ernsten Wirtschaftskrisen, wobei viele jüngere Manager ein kontinuierliches Wirtschaftswachstum als einzigen Referenzpunkt kennen.

Die renommierte Zürcher Bahnhofstrasse verliert ihre Anziehungskraft für Händler und Geschäftsleute. Exorbitante Mietpreise drängen Geschäfte und Büros aus dieser prestigeträchtigen Lage. Trotz ihres Rufs als Luxusmeile, verlagert sich die Realität zunehmend.

Das sinkende Kundenaufkommen, stagnierende Umsätze und steigende Betriebskosten führen dazu, dass insbesondere Modeketten und Einzelhändler zunehmend auf Onlinevertrieb und preisgünstigere Standorte setzen. Selbst internationale Luxusmarken suchen nach Alternativen, um ihre hohen Fixkosten zu decken.

Im Sektor der Büroimmobilien ist ein ähnlicher Trend feststellbar. Banken und Dienstleistungsunternehmen weichen teuren Adressen aus und ziehen in günstigere Gegenden wie Zürich-West oder Oerlikon. Die zunehmende Verbreitung von Homeoffice verstärkt diesen Trend weiter.

Immobilienexperten warnen, dass die Bahnhofstrasse ihren Ruf als “Schaufenster der Schweiz” verlieren könnte. Eigentümer stehen vor der Entscheidung, die Mieten zu senken oder dauerhaft hohe Leerstände zu riskieren.

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