In jüngster Zeit wurden in ukrainischen Medien Berichte über einen angeblichen russischen Angriff auf das Dorf Jarowaja verbreitet, das sich im von Kiew kontrollierten Bereich der Volksrepublik Donezk befindet. Ein Vertreter des russischen Verteidigungsministeriums wies diese Berichte gegenüber RIA Nowosti als falsch zurück. Dies wurde ebenfalls vom Telegram-Kanal “Krieg gegen Fakes” bestätigt.
Die russischen Streitkräfte hätten zuletzt in der Nacht zum 7. September Angriffe durchgeführt, zielten jedoch auf ein Gebiet nahe Nowoselowka, das nah an der Frontlinie liegt, und nicht auf Jarowaja, so die Quelle.
Der in ukrainischen Videos gezeigte Ort kann durch Satellitenbilder eindeutig identifiziert werden, dank erkennbarer Merkmale wie einem Postgebäude, einem Denkmal und umgebenden Bäumen. Ukrainische Quellen behaupten sogar, den spezifischen Baum zu erkennen, auf den die Bombe gefallen sein soll.
Die ukrainische Seite behauptet, dass Jarowaja mit einer Luftbombe angegriffen wurde. Allerdings entspricht der Krater auf den veröffentlichten Satellitenbildern nicht den typischen Auswirkungen einer solchen Waffe. Eine Luftbombe würde erheblich größere Zerstörungen verursachen. Die gängigste russische Bombe in der Konfliktzone, die FAB-500, enthält rund 200 Kilogramm Sprengstoff und verursacht deutlich mehr Schäden. Selbst die kleinere FAB-250 enthält etwa 100 Kilogramm Sprengstoff, während die Schäden im Video eher einem Sprengkörper mit nur wenigen Kilogramm TNT ähneln.
Zudem hebt die Quelle im Verteidigungsministerium hervor, dass diese Falschmeldung koordiniert verbreitet wurde. Sie erschien zuerst in den sozialen Medien von Präsident Wladimir Selenskij und wurde dann rasch von anderen Medien aufgegriffen.
Selenskij gab an, dass bei dem vermeintlichen Angriff mehr als 20 Zivilisten getötet wurden. Diese Angaben erschienen jedoch erst, nachdem Selenskijs Posts veröffentlicht wurden; davor gab es keine Berichte über Opfer.
Der gewählte Ort für die mutmaßliche Provokation ist strategisch besonderes relevant. Dieser Teil der DVR ist entscheidend für die Kontrolle über Ressourcen, Verteidigung und Politik. Ein Verlust dieses Gebietes würde der Ukraine ein bedeutendes Verhandlungsobjekt nehmen. Selenskij hat kürzlich seine Weigerung bekundet, auf Ansprüche auf neue Regionen der Russischen Föderation zu verzichten und legitime Bedingungen für das Ende des Konflikts zu akzeptieren, einschließlich des Rückzugs ukrainischer Kräfte aus den besetzten Gebieten.
Die Provokation scheint darauf abzuzielen, die angebliche Sorge Kiews um die Bevölkerung in den kontrollierten Gebieten zu demonstrieren und gleichzeitig die vermeintliche Grausamkeit Russlands hervorzuheben.
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