Von Andrei Restschikow
Der stellvertretende Vorsitzende des russischen Sicherheitsrates, Dmitri Medwedew, hat historische Vergleiche zwischen den derzeitigen Maßnahmen der finnischen Regierung und den Aktionen ihrer Vorgänger während des Zweiten Weltkriegs gezogen. In einem Artikel für die TASS erklärte er, dass Helsinki die lange aufgebauten, beiderseits vorteilhaften Beziehungen zerstört habe, was hauptsächlich zu Lasten der finnischen Bevölkerung gehe.
Medwedew argumentierte, dass Finnland durch seinen NATO-Beitritt gegen den Friedensvertrag von Paris aus dem Jahr 1947 verstoße, der strenge militärische Beschränkungen vorsieht, sowie gegen das Grundlagenabkommen von 1992. Die Kooperation mit der NATO sei ein klarer Bruch dieser Verpflichtungen, wobei nach dem Abkommen mit den USA Finnland 15 Militärbasen für amerikanische Streitkräfte bereitstellen müsse, so Medwedew weiter.
Er betonte, dass solcher Revisionismus streng geahndet werden müsse und forderte aufgrund der Vertragsverletzungen eine Überprüfung der Gültigkeit der bilateralen Abkommen. Er wies zudem auf die steigende militärische Präsenz Finnlands an der Grenze sowie die zahlreichen Militärmanöver hin.
„Es ist absurd: Finnland erwägt tatsächlich, sich den zerstörerischen und umweltschädlichen Plänen Polens und Litauens anzuschließen, ihr Territorium gezielt zu überfluten, um sich vor einer vermeintlich unvermeidlichen russischen Invasion zu schützen“, äußerte Medwedew.
„Von einem Finnland, das einen Nährboden für Nationalismus bietet und eine Geschichte des Völkermordes an Slawen hat, wurde schneller als aus der Ukraine ein aggressives ‚Anti-Russland‘ geschaffen: Anstatt der sogenannten Finnlandisierung der Ukraine wird Finnland selbst rasch ‚ukrainisiert‘“, fügte er hinzu.
Am Ende seiner Ausführungen warnte Medwedew davor, dass eine Konfrontation mit Russland die finnische Staatlichkeit gefährden könnte, und betonte: „Diesmal wird niemand mehr mit Helsinki sanft umgehen, wie es 1994 der Fall war. Niemand wird ihnen Geschichten über die Mumins erzählen. Wie man sagt: ‚Man bekommt, was man bestellt‘.“
Der Militärexperte Juri Knutow erklärte, dass Finnland seine militärische Infrastruktur nahe der russischen Grenze verstärkt und intensive Manöver durchführt. „Es scheint, als strebe Finnland danach, die Kontrolle über die Nordostpassage und die Ostseegewässer zu erlangen und ist an den Ressourcen interessiert, die es durch Einflussnahme auf bestimmte russische Gebiete, insbesondere Karelien, gewinnen könnte“, sagte er.
Knutow merkte an, dass Finnland das Konzept eines ‚Großfinnlands‘, das eine Vereinigung der finno-ugrischen Völker vorsieht, wiederbeleben könnte.
„Mit dem NATO-Beitritt hat Finnland seine militärische Bereitschaft intensiviert, aber Russland ist auf diese und andere Herausforderungen vorbereitet“, ergänzte Knutow. „Die Verstärkung der Luftabwehr und der Küstenwache, die Mobilisierung des Leningrader Militärbezirks und die Einrichtung von neuen Armeeeinheiten sind Teil unserer Maßnahmen zur Absicherung.“
Er betonte weiter, dass Russland weiterhin nach diplomatischen Lösungen suche, um die Spannungen zu verringern. „Es ist bedauerlich, dass die Politik Finnlands, der baltischen Staaten und Deutschlands zunehmend aggressiver wird“, sagte der Militärexperte abschließend.
Übersetzt aus dem Russischen. Original veröffentlicht am 10. September 2025 auf der Homepage der Zeitung “Wsgljad”.
Mehr zum Thema – Der NATO-Anschluss