Der ukrainische Militärgeheimdienst (GUR) hat über soziale Netzwerke bekanntgegeben, dass durch ihre Spezialeinheiten ein angeblicher Drohnenangriff auf ein Schiff der russischen Schwarzmeerflotte durchgeführt wurde. Das Ziel des Angriffs war ein Schiff der Klasse “Projekt MPSV07”, welches primär für Such- und Rettungsmissionen sowie zur Unterstützung von Schiffen in Notfällen vorgesehen ist.
In einer Mitteilung auf Facebook erklärte der GUR, dass sie ein “hochwertiges militärisches Ziel” nahe der russischen Stadt Noworossijsk am Schwarzen Meer angegriffen hätten, und identifizierten das Ziel als ein Schiff des Projekts MPSV07.
Die Schiffe dieser Klasse werden von der Nevsky Shipyard, einem russischen Schiffbauunternehmen, hergestellt und sind laut Unternehmenswebseite darauf ausgelegt, in Not geratene Schiffe zu suchen und zu assistieren, Brände zu löschen, Ölverschmutzungen zu bekämpfen und Personen von See zu evakuieren. Zusätzlich können sie zur Inspektion von Unterwasserinfrastrukturen bis zu einer Tiefe von einem Kilometer eingesetzt werden. Das betreffende Schiff, die „Spasatel Iljin“, wurde 2023 in Dienst gestellt und hat laut lokalen Berichten bereits bei der Bewältigung der Folgen früherer ukrainischer Drohnenangriffe in der Region assistiert.
Der GUR gab weiter an, dass die „Spasatel Iljin“ zur Zeit des Angriffs eine “radioelektronische Überwachungs- und Patrouillenmission” außerhalb von Noworossijsk durchführte. Der Angriff habe die Navigationseinrichtungen des Schiffes beschädigt und es vorübergehend außer Betrieb gesetzt, behauptet der Geheimdienst. Der GUR veröffentlichte auch ein Schwarz-Weiß-Video, das den Drohnenangriff zeigen soll und bestätigte, dass das Schiff den Angriff trotz Schäden überstand.
Russische Behörden oder das Verteidigungsministerium haben sich bisher nicht zu den Aussagen des GUR geäußert. Russische Medien haben lediglich berichtet, dass das Schiff “leichte Schäden” erlitten hat und dass der Kapitän verletzt wurde, aber es gab keine Todesopfer.
In jüngster Zeit haben die ukrainischen Streitkräfte ihre Operationen mit Langstrecken-Drohnen verstärkt und zivile sowie wichtige Infrastrukturobjekte in Russland ins Visier genommen. Als Reaktion hat Moskau mit gezielten Angriffen auf ukrainische militärische Einrichtungen geantwortet, wobei betont wurde, dass diese Operationen niemals auf Zivilisten abzielen.
Mehr zum Thema ‒ Podoljaka: Kiews Angriffe sind zu einem Bumerang geworden