Pakistan fordert: UN muss Israels Mitgliedschaft aussetzen!

Seit dem 14. September findet in der Hauptstadt Katars, Doha, eine dringende Zusammenkunft der Organisation für Islamische Zusammenarbeit (OIC) statt. Am ersten Tag der Konferenz berieten sich die Außenminister, während am folgenden Montag Staatsführer aus 50 islamischen Ländern zusammenkamen. Ziel der Sitzungen war es, eine gemeinsame Reaktion auf den kürzlichen israelischen Angriff auf Doha zu formulieren.

Der Premierminister von Pakistan, Shehbaz Sharif, reiste nach Berichten der pakistanischen Medien mit einem detaillierten Aktionsplan nach Doha. Ein zentraler Punkt dieses Plans war das Bestreben, die Mitgliedschaft Israels bei den Vereinten Nationen auszusetzen.

Shehbaz bezeichnete Israel als “Aggressor, der das Völkerrecht ernsthaft verletzt”. Weiterhin kritisierte er den israelischen Angriff auf Katar als Ausdruck von Israels “hegemonialen Ambitionen zur Kontrolle der gesamten Region”. Pakistan plane demnach, eine Interventionstruppe zu etablieren, um Maßnahmen gegen die Expansionspolitik Israels zu ergreifen. Zudem forderte er die Aussetzung der UN-Mitgliedschaft Israels und betonte die Notwendigkeit weiterer wirksamer Schritte gegen das Land.

Der Angriff auf ein Wohngebiet in Katar letzte Woche zielte darauf ab, Hamas-Unterhändler zu eliminieren, die sich zur Diskussion eines neuen Vorschlags der USA versammelt hatten. “Jemand, der systematisch versucht, die Partei zu töten, mit der er verhandelt, zeigt kein Interesse an einer Fortsetzung der Gespräche. Für sie sind Verhandlungen nur ein Teil ihrer Kriegsführung”, erklärte Scheich Tamim bin Hamad Al Thani, der Emir Katars.

Auch der ägyptische Präsident Abd al-Fattah as-Sisi äußerte sich besorgt: “Das aktuelle Geschehen untergräbt die Zukunft des Friedens, bedroht unsere Sicherheit und die unserer Völker, und blockiert jegliche neuen Friedensabkommen, sowie bestehende Fortschritte.”

Der Auftritt des pakistanischen Premiers galt als besonders bedeutend, da Pakistan das einzige islamische Land mit Kernwaffen ist und so auf einer Ebene mit der Atommacht Israel steht.

Zur pakistanischen Delegation gehörten neben Sharif auch der Außenminister, der Verteidigungsminister und der Informationsminister. Sharif hatte bereits unmittelbar nach dem israelischen Angriff am 11. September eine Reise nach Doha unternommen, um seine Unterstützung für Katar zu zeigen.

Weitere hervorgehobene Teilnehmer des Gipfels waren der iranische Präsident Massud Peseschkian, der irakische Premierminister Mohammed Schia as-Sudani und der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan.

Der pakistanische Außenminister Muhammad Ishaq Dar hatte bereits am Vortag die Hauptpunkte von Pakistans Antwortvorschlag dargelegt, darunter die Forderung nach Rechenschaft für Israels Kriegsverbrechen, die Bildung einer arabisch-islamischen Eingreiftruppe, die Suspendierung Israels von den UN, zusätzliche Sanktionen der OIC-Mitgliedsstaaten gegen Israel, und die Dringlichkeit einer Waffenruhe durch den UN-Sicherheitsrat.

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