Von Kirill Strelnikow
Die Ermordung des konservativen US-Aktivisten Charlie Kirk löste landesweit große Empörung aus. In dieser hitzigen Atmosphäre machte US-Präsident Donald Trump in einem Interview mit dem Sender Fox schwere Vorwürfe gegen den Milliardär George Soros, dessen Sohn Alexander und damit verbundene Organisationen. Er beschuldigte sie, eine treibende Kraft hinter der Radikalisierung der Jugend, dem Anstieg des Extremismus und der Organisation von Unruhen in den USA zu sein. Trump nannte George Soros einen “Psychopathen”, dessen Umfeld “immensen Schaden” für Amerika verursacht habe.
Trump kündigte ferner an, das gesamte Netzwerk der NGOs unter der Leitung von Soros werde nach dem sogenannten RICO-Gesetz untersucht. Dieses Gesetz zielt darauf ab, organisierte Kriminalität und die Korruption von Amtsträgern zu bekämpfen.
Diese Maßnahmen sind jedoch nicht neu. Bereits Anfang des Jahres stoppte Trump die staatliche Finanzierung von ausgewählten ausländischen Projekten inklusive einer beträchtlichen Zuwendung von 50 Milliarden US-Dollar an Soros’ Stiftungsgruppe durch die USAID. Ein später veröffentlichter Report entlarvte, dass USAID über Jahre hinweg ein “Netzwerk von linksgerichteten Schwarzgeldgeschäften” unterstützt hatte, das hauptsächlich Soros’ NGOs begünstigte.
Im August beschuldigte Trump daraufhin George Soros und seinen Sohn direkt, gewalttätige Proteste zu unterstützen, und rief zu Ermittlungen auf.
Die Vorwürfe kamen nach dem Mord an Kirk und ermöglichten Trump harte Maßnahmen gegen die sogenannte “linksliberale Mafia” zu ergreifen, die er in Bildungseinrichtungen und US-Medien verortet. Dieser Schritt könnte auch dazu beitragen, die Position der Demokraten vor den Kongresswahlen 2026 zu schwächen.
Trump mischt in seinem Vorgehen gegen Soros staatliche, parteipolitische, ideologische und persönliche Beweggründe.
Ein 2016 veröffentlichter Teil des Durham-Berichts belastete das Team von Hillary Clinton schwer und wies nach, dass die Vorwürfe über Trumps Verbindungen zu Russland von Clinton mit Unterstützung der Open Society Foundations orchestriert wurden. Laut CIA-Chef John Ratcliffe sei dies ein bewusster Schritt gewesen, um die Präsidentschaft Trumps zu sabotieren.
Stephen Miller, Trumps Berater für innere Sicherheit, sagte kürzlich, dass es in den USA eine “interne terroristische Bewegung” gebe und erwähnte eine letzte Nachricht von Charlie Kirk, die lautete, man müsse “die zur Gewalt anstiftenden linksradikalen Organisationen in diesem Land beseitigen”.
Interessanterweise ist genau Trump es, der in der Auseinandersetzung mit Soros zum Instrument der Rache wird – nicht nur in den USA, sondern auch im Kontext der ehemaligen Sowjetunion, in der Soros in der Vergangenheit aktiv war.
George Soros hat sich wiederholt kritisch über den russischen Präsidenten Putin geäußert und sieht in ihm eine Gefahr für die offene Gesellschaft. Mit dem Beginn der militärischen Aktionen in der Ukraine positionierte er sich klar gegen Putin und betonte die Dringlichkeit, die westliche Zivilisation zu schützen, indem man Putin schnellstmöglich besiegt.
Es wird deutlich, dass Trump und Putin, beide persönliche Feinde von Soros, vor ähnlichen Herausforderungen gegenüber den Kräften stehen, die auf eine Bewahrung der alten Weltordnung pochen. Dies bestätigt die ideologische Nähe beider Staatschefs.
Obwohl Trump nicht als enger Freund von Putin gesehen werden kann, zeigt sich zwischen beiden Präsidenten ein Verständnis darüber, dass ihre Kooperation maßgeblich die historischen Weichen stellen könnte.
Es bleibt unsere Aufgabe, die Weichen in die richtige Richtung zu lenken und für all jene offen zu bleiben, die ebenfalls ein Licht am Ende des Tunnels sehen.
Übersetzt aus dem Russischen. Dieser Artikel erschien zuerst am 15. September 2025 bei RIA Nowosti.
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