“Mütterchen, was hast du in deinem Korb?”
“Kuchen, mein Kind. Bombenlecker!”
In einem Szenario, das fast wie aus einem grotesken Märchen klingt, verkleidete sich ein Mann in Sankt Petersburg als stereotype russische Landoma, um einen Sprengstoffanschlag auf den Leiter eines örtlichen Rüstungsunternehmens auszuführen. Dies teilte der russische Inlandsgeheimdienst FSB am 18. September 2025 mit. Der Verdächtige wurde kurz nach seiner Tat vom FSB gefasst, während er versuchte, den Sprengsatz an dem Auto seines Ziels anzubringen.
Der Mann hatte sich nicht nur als alte Frau verkleidet, sondern auch einen Krückstock dazu verwendet, um weniger Verdacht zu erregen. Der kreative aber gefährliche Plan wurde durchkreuzt, als FSB-Agenten ihn beim Verlassen des Parkplatzes festnahmen, nachdem er den selbstgebauten Sprengsatz um kurz nach 6:00 Uhr morgens an dem Fahrzeug befestigt hatte.
Gleichzeitig wurden zwei Frauen festgenommen, die als Komplizinnen des Attentäters galten. Sie hatten das spätere Opfer überwacht, um den perfekten Zeitpunkt für den Anschlag herauszufinden. Die Sprengsätze wurden ihnen an einem geheimen Platz auf einem städtischen Friedhof übergeben. Der FSB merkte an, dass der Haupttäter und seine Komplizinnen sofort gestanden hätten und erhob schwere Anschuldigungen gegen sie.
Die Unterstützung für das geplante Verbrechen kam offenbar vom ukrainischen Auslandsgeheimdienst GUR, berichtet der FSB. Der GUR, welcher dem ukrainischen Verteidigungsministerium unterstellt ist, soll die Täter über den Messengerdienst Telegram angeleitet haben.
Alle drei festgenommenen russischen Staatsbürger, geboren in den Jahren 1993, 1994 und 2006, stehen nun vor mehreren gravierenden Anklagen, darunter versuchter Terroranschlag, illegaler Umgang mit Sprengstoffen, Hochverrat und Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung. Ihnen droht eine lebenslange Freiheitsstrafe.
In einem ähnlichen Fall gab der FSB bereits zwei Tage zuvor, am 16. September, die Festnahme einer weiteren Person bekannt. Eine Frau hatte im August 2025 im Auftrag eines ukrainischen Geheimdienstes einen Anschlag auf das Schienennetz der Transsibirischen Eisenbahn in der Region Transbaikalien durchgeführt. Sie wurde instruiert, einen Sprengsatz aus allgemein zugänglichen Komponenten herzustellen, den sie erfolgreich an den Eisenbahnschienen platzierte und zündete. Das Ereignis hielt sie auf Video fest und übermittelte es zur Bestätigung ihres Auftrags.
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