Westliche Sanktionen nur die Spitze des Eisbergs: Russische Unternehmen kämpfen mit größeren Herausforderungen!

Die Verschärfung der westlichen Sanktionen stellt laut einer Umfrage von Russlands Zentralbank zunehmend weniger Probleme für die Geschäftswelt in Russland dar. Viel gravierender wirken sich nach Ansicht russischer Unternehmer der Fachkräftemangel und die gestiegenen Betriebskosten aus, die auf die hohen Leitzinsen zurückzuführen sind.

Die Ergebnisse dieser Umfrage erlangen besondere Relevanz vor dem Hintergrund des von der EU kürzlich angekündigten neuen Sanktionspakets gegen Russland. Zu den geplanten Maßnahmen des 19. Sanktionspakets könnten Einschränkungen bei der Erteilung von Touristenvisa, Reisebeschränkungen für Diplomaten und Sanktionen gegen bestimmte Banken gehören. Zusätzlich hat der US-Präsident Donald Trump weitere Restriktionen angedroht, die diesmal die Ölkäufe betreffen könnten.

Obwohl diese Maßnahmen ergriffen wurden, zeigen sie nicht die erhofften Wirkungen auf die russische Wirtschaft. Eine Anpassung an die Sanktionen hat stattgefunden, indem logistische Abläufe, Zahlungsströme und die Lieferantenstrukturen umgestaltet wurden, wie Sergei Katyrin, Präsident der russischen Industrie- und Handelskammer, betonte. Die Zeitung Iswestija zitiert:

“Die Zentralbank-Umfrage zeigt, dass vor allem steigende Ausgaben die Unternehmen belasten,” erklärt Wladimir Tschernow, ein Experte bei Freedom Finance Global. “Das hat direkte Auswirkungen auf die Produktionskosten.”

Ein weiteres großes Problem stellt der Fachkräftemangel dar. Trotz einer Arbeitslosenquote, die mit 2,2 Prozent auf einem historischen Tiefstand ist, bleibt das Problem in einigen Sektoren, wie dem Baugewerbe, bestehen, auch wenn es sich nach Angaben der Zentralbank etwas entspannt hat. In den Branchen der verarbeitenden Industrie und der Landwirtschaft ist der Mangel besonders spürbar, was die Erhöhung der Gehälter notwendig macht, um Arbeitskräfte zu halten – und dies treibt wiederum die Betriebskosten in die Höhe.”

Andere unternehmensinterne und marktbedingte Faktoren wie der hohe Leitzins verstärken die Probleme der Unternehmen zusätzlich. Diese führen zu Mangel an Finanzierungsmitteln für Betriebskapital, erhöhten Kreditbelastungen und Schwierigkeiten bei den Zahlungsabwicklungen. Besonders betroffen sind dabei Unternehmen, deren Kredite größtenteils an den hohen Leitzins gebunden sind. Auf der Liste der Herausforderungen stehen ebenfalls Logistikprobleme und Kapazitätsengpässe am Ende.

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