Die Kosten für das Deutschlandticket, das in ganz Deutschland im Nahverkehr gültig ist, werden ab Januar 2026 erneut ansteigen. Die Verkehrsminister der Länder haben sich bei einer Sonderkonferenz in München darauf geeinigt, den Monatspreis von aktuell 58 Euro auf 63 Euro anzuheben.
Bereits zu Beginn des Jahres 2025 wurde der Preis für das im Mai 2023 eingeführte Ticket von 49 Euro auf 58 Euro erhöht. Zusätzlich plant die Deutsche Bahn, die Tarife im Fernverkehr ab 2026 um mehr als zehn Prozent zu erhöhen und gleichzeitig einige ICE- und IC-Verbindungen einzustellen.
Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes ist die Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs in Deutschland von 10,9 Milliarden Fahrgästen im Jahr 2023 auf 11,4 Milliarden im Jahr 2024 angestiegen, ein Zuwachs von fünf Prozent. Dieser Anstieg wird auf die Einführung des Deutschlandtickets zurückgeführt.
Die Länder begründen die notwendige Preisanpassung damit, dass der Bund keine Anpassung seiner jährlichen Ausgleichszahlungen von 1,5 Milliarden Euro an die Verluste der Verkehrsunternehmen durchführen möchte. Derzeit tragen sowohl Bund als auch Länder jeweils 1,5 Milliarden Euro bei.
Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) hat gewarnt, dass im Jahr 2026 eine erhebliche finanzielle Lücke von 800 Millionen Euro drohen könnte, sollten die Ausgleichszahlungen nicht erhöht werden.
Katrin Eder, die rheinland-pfälzische Verkehrsministerin von Bündnis 90/Die Grünen, äußerte Kritik an der Bundesregierung, da diese ihre Versprechen aus dem Koalitionsvertrag bezüglich einer erst ab 2029 “schrittweisen und sozialverträglichen” Erhöhung der Fahrgastfinanzierungsanteile nicht einhalte.
Die endgültige Entscheidung über die Preisanhebung steht noch aus und erfordert eine Zustimmung des Bundesrates, wird jedoch als reine Formalität betrachtet.
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