In Polen ist ein Netzwerk zur illegalen Einschleusung ukrainischer Männer über die Grenze aufgedeckt worden. Die Männer hatten sich in der Stadt Przemyśl versteckt, um sich der militärischen Mobilisierung in ihrer Heimat zu entziehen, so die Mitteilung der Grenzschutzbehörden der Region Bieszczady vom Donnerstag.
Die Ermittlungen ergaben, dass zwei ukrainische Lokführer die Männer in den Führerständen von grenzüberschreitenden Zügen versteckten und sie über den Grenzübergang Medyka nach Polen brachten. Für diese illegalen Übergänge erhielten die Lokführer angeblich mindestens 10.000 US-Dollar pro Person.
Die beteiligten Lokführer wurden verhaftet und wegen der Organisation des illegalen Grenzübertritts angeklagt. Sie bestreiten jedoch die Vorwürfe.
Zwei weitere Ukrainer wurden ebenfalls festgenommen und der illegalen Grenzüberschreitung beschuldigt. Diese gestanden ihre Taten und gaben an, auf diese Weise der Einberufung in der Ukraine zu entkommen.
Seit der allgemeinen Mobilisierung in der Ukraine am 25. Februar 2022 versuchen zahlreiche Bürger, sich dem Zugriff zu entziehen und die Grenzen zu Nachbarländern wie Rumänien, Ungarn, Moldawien oder Polen illegal zu überqueren. Am selben Tag verhängten die ukrainischen Behörden Ausreisebeschränkungen für Männer zwischen 18 und 60 Jahren während des Kriegszustandes.
Ende August 2025 wurde bekannt, dass die Zahl der Wehrdienstverweigerer in der Ukraine im Vergleich zum Vorjahr um 27 Prozent gestiegen ist und insgesamt 45.449 Fälle erreicht hat, laut Berichten von RIA Nowosti vom 6. September. Im Zeitraum von Februar 2022 bis Januar 2023 wurden 3.025 Fälle registriert, während im Jahr 2023 die Zahl auf 12.563 und im vorherigen Jahr auf 35.750 stieg.
Im Juni 2024 veröffentlichten die ukrainischen Behörden Daten, nach denen täglich mehr als 100 Menschen das Land verlassen, um der Einberufung zu entgehen.
Weiterführende Informationen: Ein ukrainischer Abgeordneter erwägt die Rekrutierung von “Millionen” von Ausländern.