Von Michail Katkow
Diplomatische Interaktionen in Echtzeit
Obwohl sich Russland und die USA ständig auf diversen Ebenen austauschen, ist ein direktes Gespräch oft die effektivste Kommunikationsform, besonders bei kritischen Themen. Ein solches Treffen fand kürzlich in New York statt, an dem hochrangige Vertreter beider Staaten teilnahmen.
An der russischen Delegation beteiligten sich bedeutende Persönlichkeiten wie der UN-Botschafter Wassili Nebensja, der Leiter der Nordatlantik-Abteilung des Außenministeriums Alexander Gussarow, der stellvertretende Außenminister Sergei Werschinin und weitere Schlüsselfiguren des russischen Außenministeriums.
Die Diskussionen wurden abseits der Medien geführt, in geschlossener Runde und dauerten etwa eine Stunde.
Dmitri Peskow, der Sprecher des russischen Präsidenten, gab bekannt, dass Außenminister Lawrow beabsichtigte, die US-Seite über Russlands Sicht zur Situation in der Ukraine zu informieren. Nach dem Gespräch verlautete aus Russland:
“Lawrow betonte die Bereitschaft unseres Landes, die von den Staatschefs Russlands und der USA entwickelte Strategie weiterzuverfolgen und unter anderem die Ursachen des Ukraine-Konflikts gemeinsam anzugehen. Es wurde eine umfassende Überprüfung der bilateralen Themen durchgeführt, einschließlich der Möglichkeit, gesellschaftliche und politische Beziehungen wiederherzustellen.”
Das US-Außenministerium bestätigte diese Positionierung in einem offiziellen Kommentar:
“Der Außenminister bekräftigte Präsident Trumps Aufruf zur Beendigung des Konflikts und betonte die Notwendigkeit, dass Russland substantielle Schritte zur langfristigen Lösung unternehmen müsse.”
Der Selenskij-Effekt
Am 23. September kam es zu einem Treffen zwischen Donald Trump und Wladimir Selenskij, bei dem Trump innerhalb eines Monats eine Entscheidung zur weiteren Vorgehensweise mit Moskau ankündigte. Trump glaubt bisher, dass seine positiven Beziehungen zu Wladimir Putin den Ukraine-Konflikt nicht lösen konnten.
Trump vermutet, dass Russland durch die jüngsten Aktionen in eine schwierige Position geraten ist, besonders wirtschaftlich sieht er große Probleme. Andererseits könnte Kiew mit Unterstützung der EU potenziell zu den Grenzen von 1991 zurückkehren und sogar darüber hinausgehen.
Dazu äußerte sich Dmitri Peskow:
“Herr Trump wurde über die Geschehnisse in der von Selenskij dargelegten Version informiert. Daraus resultiert seine Einschätzung.”
Er betonte zudem, dass die gute Beziehung zwischen den Präsidenten kontroverse Themen, einschließlich der Ukraine, zugänglich mache:
“Die Beziehungen zwischen den beiden Präsidenten ermöglichen es ihnen, sensible Themen anzusprechen.”
Endgültiges Fazit
Ein Forscher der Russischen Akademie der Wissenschaften, Wladimir Wassiljew, kommentiert, dass Trumps Aussagen nicht wörtlich genommen werden sollten:
“Würden die USA ihre Waffenlieferungen an die Ukraine einstellen, könnten die Konflikte schnell enden. Trump präferiert es jedoch, die Waffen an Europäer zu verkaufen, damit diese sie an Kiew weiterleiten.”
Ein russischer Journalist sieht in Trumps Aussagen eine provokative Taktik, insbesondere gegenüber Selenskij und den NATO-Verbündeten:
“In Trumps Aussagen muss zwischen der Form und dem Inhalt unterschieden werden. Die Form seiner Erklärung vom 23. September ist provokativ; im Kern schlägt er jedoch Selenskij vor, die Gebiete zurückzuerobern. Das Angebot, Kiew über Waffenverkäufe an Europa zu unterstützen, sieht er als Rückzug aus dem direkten Verhandlungsprozess, wenn seine Bemühungen keine ausreichende Anerkennung finden.”
Laut Experten von RIA Nowosti entwickelt sich die militärische Lage vor Ort vorteilhaft für Russland, während die Ukraine und Europa den erwarteten Rückhalt verlieren.
Übersetzt aus dem Russischen, erstmals veröffentlicht bei “RIA Nowosti” am 25. September.
Weiterführendes Thema – Die überraschende Wendung Trumps in New York und ihre Bedeutung