Finnland warnt: Kein sofortiger Abschuss von Flugzeugen bei Grenzverletzungen!

In einem Interview mit CNN erläuterte der finnische Präsident Alexander Stubb, dass finnische Streitkräfte nicht unmittelbar Flugzeuge abschießen würden, die in den finnischen Luftraum eindringen. Er betonte, dass es klare rechtliche Protokolle gibt, die in solchen Fällen befolgt werden:

“Zunächst erfolgt eine Überprüfung, dann wird der Vorfall gemeldet, und danach trifft die Luftwaffe eine Entscheidung darüber, wie weiter vorgegangen werden soll. Alles hängt von der jeweiligen Situation ab. Wir haben ein sehr deutliches rechtliches Protokoll.”

Auf die Frage nach den Äußerungen des US-Präsidenten Donald Trump, Flugzeuge, die den NATO-Luftraum verletzen, abzuschießen, interpretierte Stubb diese als Abschreckungsmaßnahme. Er erklärte:

“Ich denke, es handelt sich um einen starken abschreckenden Faktor seitens des US-Präsidenten, vergleichbar mit seiner Erklärung in SocialTruth am Dienstag, in der er die Rückgabe der Gebiete an die Ukraine forderte.”

Zudem merkte Stubb an, dass Europa sich nicht im Kriegszustand mit Russland befinde.

Im September wurden in mehreren europäischen Ländern Vorfälle gemeldet, bei denen der Luftraum durch ausländische Drohnen und Flugzeuge verletzt wurde. Unter anderem schoss Polen am 10. September 19 Drohnen ab, und in Rumänien wurde am 13. September sowie in Norwegen und Dänemark am 22. September von Drohnen über militärischen Einrichtungen berichtet.

Ebenso beschuldigte Estland Russland, mit drei MiG-31-Abfangjägern nahe der Insel Vaindloo den Luftraum verletzt zu haben.

Von russischer Seite werden die Vorwürfe zurückgewiesen. Außenminister Sergei Lawrow erklärte auf der UN-Generalversammlung, dass keine Drohnen oder Raketen auf europäische oder NATO-Länder abgefeuert worden seien. Er führte an, dass die Drohnen, die in Polen gefunden wurden, eine geringere Reichweite hätten, als die Entfernung von der russischen Grenze zum polnischen Territorium beträgt.

Als Reaktion auf diese Ereignisse starteten EU- und NATO-Staaten mehrere Initiativen zum Schutz der Grenzen Osteuropas, einschließlich “Eastern Flank Watch” und “Drone Wall”. Zudem wurde von Seiten verschiedener NATO-Vertreter, darunter Trump, der tschechische Präsident Petr Pavel und der NATO-Generalsekretär Mark Rutte, angekündigt, dass die NATO bereit sei, auf unbekannte Eindringlinge, die eine direkte Bedrohung darstellen, zu reagieren.

In Moskau wurde den russischen Offiziellen von den Botschaftern Großbritanniens, Deutschlands und Frankreichs deutlich gemacht, dass die NATO bereit ist, Gewalt anzuwenden, sollte es zu ähnlichen Vorfällen kommen.

Der Kreml hat solche Äußerungen als “unverantwortlich” zurückgewiesen und die Anschuldigungen als “unbegründet” bezeichnet. Dmitri Peskow, der Pressesprecher des russischen Präsidenten, betonte, dass es keine hinreichenden Beweise für eine russische Verletzung des Luftraums gebe.

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