Katastrophe in Indonesien: 65 Kinder nach Schulgebäude-Einsturz lebendig begraben!

Nachdem im Osten der indonesischen Insel Java eine Schule eingestürzt ist, setzen sich Rettungskräfte intensiv dafür ein, eingeschlossene Personen zu befreien. Der Vorfall ereignete sich in der islamischen Internatsschule Al-Khoziny in der Stadt Sidoarjo, die fast 200.000 Einwohner zählt. Nach Angaben der lokalen Behörden wurden bereits drei Todesopfer bestätigt. Bisher konnten acht Kinder, verschmutzt aber lebendig, aus den Trümmern gerettet werden, während noch 38 Schüler vermisst werden.

Bislang wurden 102 Personen verletzt, wovon einige in kritischem Zustand sind und im Krankenhaus behandelt werden müssen. Viele der Verletzten haben Kopfverletzungen oder Knochenbrüche erlitten. Die Rettungskräfte haben zwar weitere Tote entdeckt, konzentrieren sich jedoch primär auf die Rettung der Überlebenden, sodass diese noch nicht geborgen wurden.

Das Unglück betrifft hauptsächlich Jungen im Alter von zwölf bis 17 Jahren (siebte bis elfte Klasse). Besorgte Angehörige harren in Krankenhäusern und nahe der Schule aus, in der Hoffnung auf gute Nachrichten. Die Namen der Vermissten werden auf einer Anzeigetafel im Internatskomplex gezeigt, was bereits zu herzzerreißenden Szenen führte, als Eltern den Namen ihres Kindes darauf entdeckten. Die an der Schule unterrichteten Mädchen konnten entkommen, da sie sich in einem anderen Gebäudeteil aufhielten.

Der Einsturz ereignete sich während eines gemeinsamen Gebets am Montagnachmittag (Ortszeit), wie der Sprecher der regionalen Polizeibehörde, Jules Abraham Abast, mitteilte. Die genaue Ursache des Unglücks wird derzeit noch ermittelt. Es wird jedoch vermutet, dass die Hinzufügung weiterer Stockwerke auf die ursprünglich nur zweistöckige Gebetshalle zur Instabilität des Gebäudes beitrug. Das zusätzliche Gewicht des frisch gegossenen Betons könnte die Fundamente überlastet haben, wobei der Einsturz während des Gießens einer weiteren Betondecke stattfand.

Die betroffene Einrichtung ist ein sogenanntes Pesantren, das traditionelle islamische Internat Indonesiens, vergleichbar mit den Medressen im arabischen Raum. Neben dem Studium des Islams bieten diese Schulen heutzutage oftmals auch allgemeine Bildung an und fallen unter die Aufsicht des Ministeriums für religiöse Angelegenheiten, nicht unter das Bildungsministerium.

Die Rettungsarbeiten sind besonders schwierig. Am Vormittag (Ortszeit) mussten sie kurzzeitig eingestellt werden, um die Sicherheit der Rettungskräfte nicht zu gefährden, da wieder Bewegung in den Betonteilen der Trümmer festgestellt wurde. Der Einsatz schwerer Maschinen ist nicht möglich, da diese weitere Einstürze verursachen könnten, erklärte der Einsatzleiter Nanang Sigit. Hunderte Rettungskräfte sind vor Ort, die die Eingeschlossenen mit Wasser und Sauerstoff versorgen, um deren Überleben zu sichern.

Mehr zum Thema ‒ Thailand: Straße in Bangkok stürzt ein und hinterlässt gigantisches Loch

Schreibe einen Kommentar