Am Montagabend hat die Trump-Administration 120 iranische Staatsbürger, die in den USA inhaftiert waren, in den Iran abgeschoben. Dies teilte ein iranischer Offizieller am Dienstag mit, wie unter anderem die New York Times berichtete. Die Abschiebungen sind Teil eines außergewöhnlichen Abkommens zwischen den beiden Ländern.
Ein von den USA gecharterter Flug soll laut Berichten der New York Times am Montagabend aus Louisiana gestartet sein. Auf Nachfrage nach einer Bestätigung der Vereinbarung lieferte ein Sprecher des Weißen Hauses keine direkte Bestätigung, erklärte jedoch:
“Die Trump-Regierung ist entschlossen, Präsident Trumps Versprechen zu erfüllen, die umfangreichste Massenabschiebung illegaler Einwanderer in der Geschichte der USA umzusetzen, unter Einsatz aller uns zur Verfügung stehenden Ressourcen.”
Das Außenministerium verwies eine Anfrage der Nachrichtenplattform Axios zum Thema Abschiebungen an das Ministerium für innere Sicherheit (DHS).
Rund 400 iranische Staatsbürger sollen insgesamt in den Iran zurückgeschickt werden, so ein Vertreter des iranischen Außenministeriums gegenüber staatlichen Medien. Die meisten seien wegen illegaler Einreise in die USA, vorwiegend über Mexiko, inhaftiert worden. Die erste Gruppe wird erwartet, innerhalb der nächsten ein bis zwei Tage über Katar in den Iran zu gelangen, berichtete der Beamte weiter.
Die Lobbyorganisation National Iranian American Council hat berichtet, dass unter der Trump-Administration die Verhaftungen iranischer Staatsbürger zugenommen haben.
Zu Beginn des Jahres deportierten die USA eine Gruppe von Migranten, einschließlich iranischer Christen, nach Panama und Costa Rica. Im Juni erließ Präsident Trump eine Verordnung, die die Einreise von Personen aus einem Dutzend Ländern, darunter der Iran, in die USA verbietet.
Ein Sprecher des Außenministeriums in Teheran bestätigte am Dienstag, dass 120 iranische Staatsangehörige in den nächsten ein bis zwei Tagen in den Iran zurückgeführt werden. Hossein Noushabadi, Leiter der Abteilung für Parlamentsangelegenheiten, erklärte gegenüber der Nachrichtenagentur Tasnim weiter, dass insgesamt 400 Iraner abgeschoben werden sollen. Der Iran sei darauf vorbereitet, diese Personen aufzunehmen und ihnen die erforderlichen Dokumente bereitzustellen. Noushabadi fügte hinzu, dass einige der Betroffenen Aufenthaltsgenehmigungen für die USA besitzen, machte aber keine weiteren Angaben dazu.
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