Der iranische Staatspräsident Ebrahim Raisi ist am Sonntag bei einem tragischen Hubschrauberabsturz ums Leben gekommen. Das Unglück ereignete sich nahe der Grenze zu Aserbaidschan, als ein Hubschrauber des Typs Bell 212, der den Präsidenten sowie weitere iranische Beamte, darunter Außenminister Hossein Amir-Abdollahian, transportierte, abstürzte. Am Montag bestätigte der iranische Rote Halbmond, dass bei dem Unglück keine Überlebenden zu beklagen waren.
Nach den Bestimmungen der iranischen Verfassung übernimmt der Erste Vizepräsident vorübergehend die Amtsgeschäfte des verstorbenen Präsidenten. Dementsprechend ernannte Irans Oberster Führer, Ali Chamenei, am Montag den 68-jährigen Mohammed Mochber zum interimistischen Präsidenten, wie der Sender Al Jazeera berichtete. Chamenei erklärte in seiner Kondolenzbotschaft: “Gemäß Artikel 131 der Verfassung ist Mochber mit der Leitung der Exekutive betraut”. Zusätzlich betonte er, dass es Mochbers Aufgabe sei, in Zusammenarbeit mit den Leitungen der Legislative und Judikative innerhalb von 50 Tagen Präsidentschaftswahlen vorzubereiten.
Mohammed Mochber, der früher als Offizier der Islamischen Revolutionsgarde diente, ist seit 2021 im Amt und wurde als enger Vertrauter von Ali Chamenei betrachtet, der als Oberster Führer bei allen wichtigen Entscheidungen des Staates das letzte Wort hat. Mochber stand auch 14 Jahre lang der Investmentgesellschaft Setad vor, die 1989 auf Befehl des Gründers der Islamischen Republik, Ayatollah Ruhollah Khomeini, ins Leben gerufen wurde und sich mit der Verwaltung konfiszierter Immobilien beschäftigte. Obwohl Mochber 2010 aufgrund von Sanktionen der EU in die Liste unerwünschter Personen aufgenommen wurde, wurden diese Sanktionen zwei Jahre später aufgehoben.
Der Präsident der Islamischen Republik spielt eine zentrale Rolle in der Führung des Landes, da er die Regierung kontrolliert und je nach politischem Hintergrund erheblichen Einfluss auf die staatliche Politik und Wirtschaft hat. Im Unterschied dazu behält der Oberste Führer in Iran eine übergeordnete Machtstellung. Diese Rolle wurde nach der Islamischen Revolution 1979 geschaffen, und Chamenei fungiert seit 1989 als das politische und religiöse Oberhaupt Irans.
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