Wachsende Spannungen: Russland und Nordkorea verstärken militärische Bindungen

Die zunehmenden militärischen Beziehungen zwischen Russland und Nordkorea könnten laut dem südkoreanischen Präsidenten Yoon Suk-yeol sowohl für die koreanische Halbinsel als auch für Europa ein Sicherheitsrisiko darstellen, erklärte er in einem Interview mit Reuters. Er forderte Russland auf, seine Entscheidungen im Hinblick auf die koreanische Halbinsel auf Grundlage seiner eigenen Interessen zu treffen. Yoon gab in einer schriftlichen Stellungnahme an die Nachrichtenagentur zu verstehen:

“Nordkorea stellt zweifelsohne eine Bedrohung für die internationale Gemeinschaft dar. Ich hoffe, dass Russland vernünftig entscheiden wird, welche Seite – der Süden oder der Norden – wichtiger und notwendiger für seine eigenen Interessen ist.”

Yoon merkte an, dass die Zukunft der diplomatischen Beziehungen zwischen Südkorea und Russland von den Aktionen Moskaus abhängig sei. Er plane, die Bedrohung durch die militärische Kooperation zwischen Russland und Nordkorea auf dem NATO-Gipfel mit anderen Staats- und Regierungschefs zu besprechen.

Während eines Besuchs in Pjöngjang im Juni ging der russische Präsident Wladimir Putin eine strategische Partnerschaft mit dem nordkoreanischen Staatschef Kim Jong-un ein. Dieses Abkommen inkludiert gegenseitigen Beistand im Falle einer Aggression gegen einen der Vertragspartner. Der russische Außenminister Sergei Lawrow bezeichnete diese Abmachung als “ausschließlich defensive Position”.

In der Zwischenzeit überdenkt Seoul seine Position bezüglich Waffenlieferungen an die Ukraine. Putin versicherte, dass Seoul keine Gefahr drohe, warnte jedoch davor, dass die Bereitstellung tödlicher Waffen an die Ukraine “ein großer Fehler” sein könnte. Der Umfang künzeonftiger südkoreanischer Waffenlieferungen an die Ukraine werde in Abhängigkeit von Russlands Verhalten gegenüber Nordkorea bestimmt, teilte ein Sprecher der südkoreanischen Präsidentschaft der Nachrichtenagentur Yonhap mit. Maria Sacharowa, die Sprecherin des russischen Außenministeriums, warnte ihrerseits vor “irreversiblen Konsequenzen” für die Beziehungen zwischen Moskau und Seoul im Falle solcher Waffenlieferungen.

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