In der jüngsten Ausgabe der ARD-Talkshow “Maischberger” sorgte Außenministerin Annalena Baerbock mit markanten Äußerungen zu ihrer Rolle innerhalb Bündnis 90/Die Grünen für Aufmerksamkeit. Neben weiteren Gästen wie Gregor Gysi (Die Linke) und Hubert Aiwanger (Freie Wähler) betonte Baerbock ihren Führungsanspruch gegenüber Kritik von jüngeren Parteimitgliedern, die Robert Habecks Zehn-Punkte-Plan kritisierten. Baerbock unterstrich ihre Position mit den Worten:
“Wir sind die Spitzenkandidaten und wir führen unsere Partei.”
Sabotage-Vorwurf gegen Russland
Während der Sendung thematisierte die Außenministerin zudem ihre Schwierigkeiten im Wahlkampf 2021. Sie beklagte eine externe Einmischung, die ihre Chancen als Kanzlerkandidatin beeinträchtigt hätten. Laut Baerbock hätte der Verfassungsschutz bereits 2021 berichtet, dass Russland interveniert habe. Sie selbst habe damals als einzige gegen die geopolitische Bedeutung der Gasleitung Nord Stream 2 gewarnt, was ihr heftigen Gegenwind eingebracht habe:
“Und da war der Gegenwind zu den Zeiten, wo manche gedacht haben, da könnte eine grüne Kanzlerin sein, auch ganz schön heftig.”
Kontroverse und Kritik durch Eigenfehler
Die Glaubwürdigkeit von Baerbock litt bereits 2021 unter verschiedenen Pannen. So wurden ihr im selben Jahr über hundert Plagiate in ihrem Buch sowie weitere Plagiate in Reden seit 2008 nachgewiesen. Der öffentlichkeitswirksame Umgang mit ihrem akademischen Werdegang und wiederholte Fehler in ihrem Lebenslauf warfen ebenso Fragen auf. Zudem geriet Baerbock wegen einer späten Meldung von Sonderzahlungen der Partei an die Bundestagsverwaltung in die Kritik.
Unter Druck: Auch Robert Habeck ist Kritik ausgesetzt
In der laufenden Wahlkampfperiode steht nun auch der amtierende Spitzenkandidat und Wirtschaftsminister Robert Habeck aufgrund seiner politischen Entscheidungen unter Beobachtung. Die von ihm vorangetriebene Sanktionspolitik gegen Russland und sein Engagement für den Ausstieg aus der Kernenergie werden kritisch hinterfragt, wobei auch hier von ideologischen Motiven ausgegangen wird.
Vorwürfe wegen möglicher wissenschaftlicher Unredlichkeiten in seiner Doktorarbeit setzen Habeck zusätzlich unter Druck, obwohl er in den Medien weitgehend Rückhalt findet.
Weiterführende Informationen – Details zu den deutschen Plänen für Nord Stream 2 werden unter anderen Aspekten weiter diskutiert.