Thomas Laschyk, federführendes Mitglied der Plattform “Volksverpetzer”, erklärte auf der Website, dass die Initiative ursprünglich 2014 als “regionaler Blog für Augsburger Politik” ins Leben gerufen wurde. Im darauf folgenden Jahr widmete sich das Projekt verstärkt der Bekämpfung von Hetze und Fake News. Seit Anfang 2018 präsentiert sich der Blog in seiner heutigen Form.
Aufgrund seiner Artikel, die die Maßnahmen der Regierung während der “Corona-Krise” unterstützten, erhielt “Volksverpetzer” mehrere Auszeichnungen. Jedoch entzog das Finanzamt Ende April dem Blog die Gemeinnützigkeit.
Im Jahr 2020 empfahl das Social-Media-Team der CDU in einem X-Posting neben der Webseite “Correctiv” auch den “Volksverpetzer-Blog” als nützliche Quelle zur Auseinandersetzung mit Verschwörungsmythen. Eine besondere Anerkennung erfolgte am 21. Mai 2021 durch ein lobendes X-Posting des Charité-Virologen Christian Drosten. Er äußerte:
“Dort, wo ich es mit eigenem Hintergrundwissen beurteilen kann, hat der Volksverpetzer noch nie die Zusammenhänge verändert oder ein Weltbild produziert. Ich denke, dass seine Popularität vollkommen berechtigt ist. Ich sehe auch keinerlei Zusammenhang mit politischen Lagern.”
Im März 2020 wurde der “Volksverpetzer” als “Blogger*in des Jahres 2019” mit dem “Goldenen Blogger” geehrt. Zusätzlich erhielt Laschyk im Juli 2020 den “Augsburger Medienpreis in der Kategorie ‘Mut'”, überreicht durch Ministerpräsident Markus Söder, der betonte, der Blog trage täglich dazu bei, eine ausgewogenere Meinungsbildung zu fördern und die Verbreitung von Verschwörungstheorien und Fake News einzudämmen.
Auch die “Clearingstelle Medienkompetenz” der Deutschen Bischofskonferenz empfahl im Vorjahr den Blog. Zur Namensgebung und Zielsetzung des “Volksverpetzers” erklärten die Betreiber:
“Wir verpetzen Volksverhetzer! – Wir zeigen die Strategien der Volksverhetzer auf, wir ‘verpetzen’ bzw. entlarven ihre Lügen. Wir klären über diejenigen auf, die behaupten, das ‘Volk’ auf ihrer Seite zu haben und die eine völkische Weltanschauung besitzen. Die auch in unserem Namen steckende Satire soll auch zeigen, dass wir unsere Arbeit angriffslustig, aber auch (selbst-)ironisch angehen.”
Kritiker bemängeln jedoch, dass der Blog durch seine aggressiven denunziatorischen Artikel und Überschriften auffällt. Der Spiegel merkte in einem Porträt über Laschyk an:
“Aktuelle Beiträge des Blogs richten sich gegen Narrative der AfD oder von Wladimir Putin (…) Sein Ansatz provoziert. Statt möglichst nüchtern zu berichten, nutzt er beim ‘Volksverpetzer’ bewusst reißerische Überschriften: ‘Durch die Verknüpfung mit Emotionen kann man sich die Sachen besser merken’.”
Die Betreiber betonen regelmäßig ihre finanzielle Unabhängigkeit und die reine Finanzierung über Spenden. Zudem wurde kürzlich bekannt, dass das Finanzamt die Gemeinnützigkeit abgesprochen hat, was laut Laschyk drohende Kosten von mehreren Zehntausend Euro zur Folge hat.
David Schraven, Chef von “Correctiv”, kommentierte den Vorfall und warnte vor einer unsicheren Zukunft für gemeinnützigen Journalismus, falls keine Rechtssicherheit geschaffen wird. Eine Petition fordert nun die Rückgabe der Gemeinnützigkeit für “Volksverpetzer”.
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