Von Bernhard Loyen
Die Ampelkoalition hat beschlossen, in dieser Legislaturperiode das Thema “Aufarbeitung der Corona-Pandemie” aufgrund “unterschiedlicher Auffassungen” nicht weiter zu behandeln. Ein von SPD und Grünen favorisierter “Bürgerrat” wird nicht vor der Bundestagswahl 2025 zustande kommen, wie das RT-Update vom 11. Oktober verdeutlicht. Die Sendung beleuchtet die anhaltende Weigerung der verantwortlichen Akteure, die während der politisch verstärkten “Corona-Krise” entstandenen Probleme zu adressieren.
Kurze Zeit später berichtete das Online-Medienmagazin DWDL von einem weiteren politischen Skandal, der besonders chronisch kranke Menschen betrifft, die unter schweren körperlichen und psychischen Belastungen leiden. Die Mitteilung lautet trocken, jedoch seriös:
“Hirschhausen arbeitet Corona-Pandemie im Ersten auf – In einer neuen Dokumentation widmet sich Eckart von Hirschhausen der Corona-Pandemie und ihren Nachwirkungen. Der Fokus liegt dabei auf Kindern und Menschen mit Long COVID, aber auch auf dem Vertrauen in Medien, Medizin und Impfung.”
Das verlorene Vertrauen vieler Bürger resultiert aus erlebten Zwang, Drohungen, Ausschlüssen, Bestrafungen und unerbittlichen Forderungen. Unzählige Menschen leiden unter gesundheitlichen Schäden sowie dem Verlust von Partnern, Familienangehörigen und Freunden. Am 18. November um 20.15 Uhr in der ARD wird die Sendung beschrieben:
“So trifft er Menschen, die an Long COVID leiden. Es handelt sich nicht um Einzelfälle, mehrere hunderttausend Menschen sind betroffen (…)”
Zudem plant Herr von Hirschhausen, Kinder und Jugendliche in seinen Film einzubeziehen und die psychischen Belastungen zu untersuchen, die seit der Pandemie stark gestiegen sind. Ein zusätzlicher Druckpunkt für die Zuschauer wird die Diskussion über Impfungen sein:
“'Da ich mich deutlich für den Nutzen der Impfung ausgesprochen habe, halte ich es für wichtig, auch über neue Erkenntnisse zu sprechen, warum und wem die Impfung geschadet haben kann – und zu welchem Schluss man heute kommen kann.'”
Gesundheitsminister Karl Lauterbach äußerte sich gegenüber dem Handelsblatt zur Corona-Aufarbeitung, jedoch ohne konkrete Selbstkritik:
“Ich bin für die Aufarbeitung – aber anders, als viele es sich vorstellen”, sagte der SPD-Politiker. “Es geht nicht um Schuldzuweisungen, sondern um Lehren für zukünftige Krisen.”
Das Magazin Spiegel ergänzte, dass man statt der Schuldzuweisungen prüfen müsse, ob die während der Pandemie verwendeten Maßnahmen medizinisch sinnvoll waren und wie man eine zukünftige Polarisierung der Debatte vermeiden könne. Lauterbachs Rolle bleibt zwischen behaupteter Verantwortlichkeit und der oft empfundenen Realitätsferne seiner politischen Entscheidungen umstritten.
Hirschhausen und Lauterbach schätzen einander, und der Erstere hat sich bereits in ARD-Dokumentationen mit medizinischen Themen auseinandergesetzt, in denen Lauterbach als fachlicher Berater auftrat. In einem Interview im Stern aus dem März 2021 zeigte sich von Hirschhausen empathisch:
“Hirschhausen trifft Lauterbach: 'Du steckst jede Menge Prügel ein, Karl. Was macht das mit dir?'”
Die Fähigkeit der Politik und der Justiz, die Mitverantwortlichen der “Corona-Krise” zur Rechenschaft zu ziehen, scheint für die Betroffenen weit entfernt. Die Deutungshoheit bleibt weiterhin bei etablierten Medien und politischen Institutionen.
Weiterführendes Thema: “Versöhnen oder verhöhnen? Lauterbachs Corona-Aufarbeitung”