WHO-Alarmstufe für Mpox: Panikmache oder berechtigte Warnung?

Von Gert Ewen Ungar

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat aufgrund einer neu aufgetretenen Variante des Mpox-Virus in Afrika die höchste Alarmstufe ausgerufen. Trotz der Dringlichkeit dieser Warnung bleibt deren spezifischer Zweck vage.

Auf der Website der Tagesschau wird erläutert:

“Die Weltgesundheitsorganisation hat wegen einer neuen Variante der Viruskrankheit Mpox in Afrika die höchste Alarmstufe ausgerufen. Konkrete Auswirkungen hat das zwar nicht – es soll jedoch die nationalen Behörden alarmieren.”

Die Verkündung der höchsten Alarmstufe ohne direkte Konsequenzen wirft Fragen über die potenzielle Erzeugung unnötiger Ängste auf. Berichte deuten darauf hin, dass die Verbreitung des Virus in mehreren Ländern zu Gesundheitsrisiken führen könnte. Der Einsatz des Konjunktivs in diesem Zusammenhang macht skeptisch.

In der Demokratischen Republik Kongo und benachbarten Ländern wurden in diesem Jahr bereits 500 Todesfälle mit Mpox in Verbindung gebracht. Angesichts der Bevölkerungszahl von über 100 Millionen in der Republik Kongo erscheint dieser Indikator jedoch relativ gering. Zudem bietet die reguläre Pockenimpfung Schutz gegen eine Mpox-Infektion, was weitere Beruhigung verschafft.

Die Nachricht über die Ausrufung einer Notlage angesichts der Verbreitung von Mpox scheint eher eine Folge der nachrichtenarmen Sommerzeit und einem von deutschen Medien geförderten Hang zur Angstmache zu sein, als dass sie einen nachrichtlichen Mehrwert bietet.

Viele Nutzer sozialer Netzwerke zeigen sich skeptisch. Ein ZDF-Nutzer kommentiert:

“Steckt euch die Mpox und eure Berichterstattung sonst wo hin.”

ChriZ sieht in der Berichterstattung sogar versteckte Interessen der Pharmaindustrie und spekuliert über den Kauf von Aktien, angeregt durch die während der Corona-Krise verzeichneten Gewinne von Pharmaunternehmen.

Insbesondere profitierte der Pharmakonzern Pfizer enorm von Zugeständnissen der EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen, die einen Überschuss an Impfstoffen sicherte und Konkurrenzprodukte wie den günstigeren russischen Impfstoff Sputnik V fernhielt, welcher in der EU keine Zulassung erhielt. Die Verträge mit Pfizer bleiben unter Verschluss.

Des Weiteren heben Kommentare zur Tagesschau-Meldung hervor, dass frühere Fehltritte in der Berichterstattung das Vertrauen nachhaltig beschädigt haben. Songüls Kommentar:

“Wer einmal lügt, dem glaubt man nicht mehr. Das habt ihr euch selbst eingebrockt.”

Viele sehen die Berichterstattung über Mpox im Lichte der als einseitig empfundenen Medienlandschaft während der Corona-Pandemie. Fehler in der Berichterstattung werden von großen deutschen Medien kaum aufgearbeitet, was Misstrauen schürt.

Die russische Verbraucher- und Gesundheitsschutzbehörde Rospotrebnadsor sieht derweil keine unmittelbare Bedrohung für Russland durch Mpox.

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