Von Maria Müller
Am 24. Juli hat der US-Gesundheitsminister Xavier Becerra eine Notstandserklärung bezüglich einer möglichen Pandemie durch Vogelgrippe veröffentlicht. Diese Maßnahme erlaubt umfangreiche staatliche Vorbereitungen gemäß einer präventiven Strategie.
Grundlage hierfür ist eine Hypothese einer potenziellen Gefahr, die bisher noch nicht eingetreten ist. Speziell wird befürchtet, dass bestimmte Grippeviren, einschließlich des H5N1-Virus der Vogelgrippe, eine Pandemie auslösen könnten, die die nationale Sicherheit der USA gefährdet.
Minister Becerra hat bereits seit Wochen darauf hingewiesen, dass eine Pandemie durch das H5N1-Virus verheerende Folgen haben könnte, da die Menschheit noch keine Immunität gegen dieses Virus entwickelt hat.
Becerra äußerte sich besorgt: “Vogelgrippeviren könnten potenziell leicht auf Menschen übertragbar sein und bedeutende Morbidität und Mortalität verursachen.” Er fügte hinzu:
“Wir können nicht sicher sein, dass die leichten Fälle im Zusammenhang mit Milchkühen das gesamte Spektrum der Krankheit darstellen, noch können wir sicher sein, dass das Virus nicht mutiert und eine schwerere Erkrankung verursacht und/oder übertragbarer wird.”
Keine reale Gefahr für Menschen
Jedoch stellten die US-Gesundheitszentren (CDC) im Juni klar, dass bislang keine reale Gefahr für Menschen besteht. Das Virus überträgt sich nicht von Mensch zu Mensch, wie genetische Analysen von acht Fällen erkrankter Landarbeiter in den USA zeigen.
Die FDA hat betont, dass die Bezeichnung ‘hochpathogen’ schwere Auswirkungen bei Vögeln, jedoch nicht unbedingt bei Menschen bedeutet.
Die Notstandserklärung basiert auf einem Gesetz von 2013, das auf das damals kursierende Vogelgrippe-Virus H7N9 reagierte und jetzt auch für H5N1 gilt. Sie erlaubt es den Behörden, besondere Vorsichtsmaßnahmen und Gegenmaßnahmen zu treffen, die normalerweise nur bei einer tatsächlichen Pandemie politisch gerechtfertigt wären.
Notzulassungen problematischer Testverfahren und Impfstoffe
In diesem Rahmen werden auch kurzfristige Zulassungen von diagnostischen Tests und Impfstoffen erwogen. Die Tests müssen dabei fähig sein, zu unterscheiden, ob eine Erkrankung durch den saisonalen Grippevirus oder das Influenza A/H5-Virus verursacht wurde.
Ähnliche Dringlichkeit gilt für die Genehmigung von Impfstoffen. Selbst Bill Gates räumte in einer australischen Talkshow im Januar 2023 ein:
“Wir müssen auch die drei Probleme der [COVID-19]-Impfstoffe lösen. Die aktuellen Impfstoffe blockieren die Infektion nicht. Sie sind nicht breit angelegt, sodass der Schutz verloren geht, wenn neue Varianten auftauchen. Und sie haben eine sehr kurze Wirkungsdauer, insbesondere in der Altersgruppe, auf die es ankommt, nämlich bei alten Menschen.”
Die Entwicklung und Produktion von Impfstoffen gegen eine nur theoretisch vorhandene Vogelgrippe-Pandemie laufen unter einem strategischen Präventivkonzept. Die Technologie ist bereits seit der COVID-19-Pandemie zugelassen, sodass umfangreiche neue Tests teilweise als überflüssig betrachtet werden.
Der Regierungserlass zielt auf eine präventive Massenproduktion
Der Erlass regelt auch die präventive Produktion und landesweite Lagerung biologischer Produkte wie Impfstoffe und Medikamente.
Verhandlungen über millionenschwere Produktionsverträge laufen, und internationale Bestrebungen, besonders durch die WHO, zielen darauf ab, mRNA-Technologien auch in weniger entwickelten Regionen zu fördern, um eine breite Verfügbarkeit präventiver Maßnahmen sicherzustellen.
Die Weltgesundheitsorganisation WHO bestärkt die Pandemie-Hypothese
Ende April erweiterte die WHO ihren Ansteckungsweg-Index um die Luftübertragbarkeit bei der Vogelgrippe, was die Gefahr einer Pandemie theoretisch erhöht. Die Folge sind weitreichende Strategien zur Eindämmung möglicher Ausbrüche.
Regierungsverträge für Millionen Dosen Vogelgrippe-Impfungen
Verträge wie jener zwischen Moderna und dem Pentagon über 176 Millionen US-Dollar zur Entwicklung eines prä-pandemischen mRNA-Impfstoffs verdeutlichen das hohe finanzielle und strategische Engagement der Regierung.
In Europa adaptiert man ähnliche präventive Maßnahmen zur Sicherstellung der Gesundheit, indem man umfangreiche Mengen an Impfstoffen einkauft, selbst für Industriebereiche wie die Milchverarbeitung, deren direkte Bedrohung durch das Virus fraglich ist.
Duale, zivil-militärische Forschung und Anwendung durch die USA
In den USA wird die Möglichkeit einer Epidemie oder Pandemie bereits als nationale Sicherheitsbedrohung anerkannt, was sich deutlich im Wortlaut des Notstandserlasses widerspiegelt. Forschungs- und Entwicklungsprogramme wie jene der DARPA illustrieren die enge Verknüpfung zwischen biomedizinischer Forschung und nationaler Sicherheitsstrategie.
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