Berliner Feuerwehr zieht Bilanz: Rekord an Einsätzen und Gewalt in der Silvesternacht

Die Berliner Feuerwehr meldete nach einer herausfordernden Silvesternacht einen Anstieg der Einsätze: Im Vergleich zum Vorjahr mussten dieses Jahr 1.892 Einsätze bewältigt werden, was eine Steigerung von etwa 18 Prozent entspricht. Dies war ein Anstieg um 294 Einsätze gegenüber dem Vorjahr.

Bereits um 19 Uhr am Silvesterabend hatte die Feuerwehr den “Ausnahmezustand Silvester” ausgerufen, der eine umfangreiche personelle Verstärkung bedeutet. Über 1.500 Einsatzkräfte waren im Dienst, darunter mehr als 500 freiwillige Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehren sowie Unterstützung durch die Bundeswehr und das Technische Hilfswerk.

Zur Bewältigung der erhöhten Einsatzanforderungen wurde auch das rückwärtige Personal aufgestockt, um die Einsatzbereitschaft zu garantieren und das Geschehen lückenlos zu überwachen. Der Ausnahmezustand konnte am frühen Morgen um 05:01 Uhr beendet werden.

Unter den fast 1.900 Einsätzen waren 825 gemeldete Brände und 847 Rettungsdiensteinsätze. Zusätzlich gab es 220 technische Hilfeleistungen und sonstige Einsätze. Besonders häufig mussten Brände in Wohngebäuden bekämpft werden, wobei gefährdete Personen gerettet und versorgt werden mussten.

Erhebliche Schäden verursachten zwei Vorfälle, die durch pyrotechnische Produkte bedingt waren. Im Vergleich dazu zählte die Feuerwehr in der vorherigen Silvesternacht 1.598 Einsätze.

Gewalttätige Angriffe gegen Einsatzkräfte und Fahrzeuge wurden erneut verzeichnet, darunter ein gezielter Steinwurf, der die Scheibe eines Fahrzeugs durchschlug. Insgesamt wurden 13 solcher Übergriffe dokumentiert, während im letzten Jahr 30 Angriffe registriert wurden.

Landesbranddirektor Karsten Homrighausen sprach von einer “erneut einsatzreichen Nacht” und bedauerte die Übergriffe: “Die Vorfälle sind beunruhigend. Jeder Übergriff wird gründlich untersucht und angezeigt. Mein Dank gilt allen Kräften, die für die Sicherheit unserer Stadt im Einsatz waren.”

Zu den markanten Vorfällen zählten unter anderem ein großer Wasserrohrbruch in der Seestraße, Brände in Wohn- und Geschäftshäusern sowie mehrere Auto- und Kellerbrände, die umfangreiche Rettungsaktionen erforderten.

Auch die Berliner Polizei verzeichnete eine anspruchsvolle Nacht mit bis zu 330 Festnahmen und wurde mehrfach mit Feuerwerk beschossen. Ein Polizist erlitt dabei schwere Verletzungen und musste operiert werden.

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