Zwei Wochen nach dem verheerenden Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg sind nun offiziell mehr Opfer registriert worden als bislang bekannt. Das Innenministerium informierte den MDR Sachsen-Anhalt am Donnerstagabend darüber, dass die Zahl der Verletzten bis Neujahr auf 299 gestiegen ist. Viele dieser Opfer hatten sich erst nachträglich gemeldet und konnten daher erst später in die Statistiken aufgenommen werden. Unter den Verletzten befinden sich zwölf Personen mit einer nichtdeutschen oder doppelten Staatsbürgerschaft. Früher war die Zahl der Verletzten mit 235 angegeben worden, während die Zahl der fünf Todesopfer unverändert blieb.
Der Bundesbeauftragte für die Opfer, Roland Weber, erklärte im MDR, dass insgesamt 531 Menschen als Opfer des Anschlags gelten. Diese Zahl schließt nicht nur die Toten und Verletzten ein, sondern bezieht auch traumatisierte Angehörige und Augenzeugen mit ein, die offiziell als Opfer anerkannt sind. Weber betonte, dass dazu alle zählen, die sich selbst als betroffen sehen, einschließlich derjenigen, die psychische Verletzungen erlitten haben oder sich einfach unwohl fühlen. Auch Menschen, die wirtschaftliche Schäden erlitten haben, werden als Betroffene angesehen.
Kurz vor dem vierten Advent des Jahres 2024 durchbrach ein 50-jähriger Mann aus Saudi-Arabien mit einem Fahrzeug die Barrieren des Weihnachtsmarkts am Alten Markt in Magdeburg. Der Mann wurde nach der Tat festgenommen und befindet sich seitdem in Untersuchungshaft. Ein psychologisches Gutachten soll nun klären, inwiefern der Täter, über den die Behörden bereits mehrere Hinweise hatten, psychische Störungen aufweist.
Taleb Al Abdulmohsen war bereits zuvor psychisch auffällig, polizeibekannt und wegen der Androhung von Gewalt mehrfach verurteilt worden. Sein Verhalten in sozialen Netzwerken und sogar seine Berufswahl hatten schon früher für Aufsehen gesorgt. Vieles spricht momentan für ein Versagen der Behörden.
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