Ein Artikel von T-Online hebt hervor, dass immer mehr deutsche Veranstalter zunehmend beunruhigt sind, die Sicherheit auf herkömmlichen Volksfesten nicht mehr ausreichend garantieren zu können. Angesichts erschütternder Vorfälle wie der tödlichen Amokfahrt bei einer ver.di-Demonstration in München sowie regelmäßigen Berichten über Waffen- und Messerangriffe im ganzen Land, darunter der islamistisch motivierte Angriff am Holocaust-Mahnmal in Berlin, stehen Organisatoren vor großen Herausforderungen. Diese umfassen die wachsende Verunsicherung der Öffentlichkeit und deutlich gestiegene Kosten für die notwendigen Sicherheitsmaßnahmen.
Die Bild-Zeitung berichtet über diese besorgniserregende Entwicklung mit der Schlagzeile:
“Flohmärkte, Osterfeuer, Kirmes: Angst vor Anschlägen! Erste Volksfeste abgesagt”
Auf der Website Berlin.Live wurde heute auch folgende Nachricht veröffentlicht:
“Berliner Volksfest abgesagt – Terrorgefahr zwingt Veranstalter in die Knie.”
Das “Bölschefest” in Friedrichshagen, einem Stadtteil Berlins im Bezirk Treptow-Köpenick, das für Mai geplant war, wurde abgesagt. Der Grund: Notwendige Betonklötze könnten zwar die Zufahrtswege sichern, jedoch müsse für die Straßenbahn eine Lücke gelassen werden, wie in einem Artikel der Bild erwähnt wird. Dies stelle eine Sicherheitslücke dar.
Der WDR berichtete gestern:
“Die Frühjahrskirmes in Lage fällt aus. Die Anforderungen an die Sicherheit sind zu groß.”
Im gleichen Artikel wurde erwähnt, dass der Veranstalter in Lage die enormen Zusatzkosten für Sicherheitsmaßnahmen, wie das Aufstellen von 30 Lkw, um Zufahrtstraßen zu blockieren, als zu hoch empfand.
Auch das jährliche Kirschblütenfest im April in Marburg und der “Bürgersteigflohmarkt in der Altstadt Schongau” in Bayern wurden dieses Jahr abgesagt. Die Stadt Marburg spricht von einer “abstrakten Terrorgefahr”, und die Veranstalter in Schongau erklärten laut der Kreiszeitung, dass sie die Innenstadt nicht nach den Anforderungen der Stadt absichern könnten.
In Rheinfelden (Baden) wird es ebenfalls vorläufig keine City-Flohmärkte mehr geben. Die Stadtverwaltung erklärte auf ihrer Webseite, dass es nicht möglich war, den Veranstalter von der Notwendigkeit weiterer Sicherheitsmaßnahmen zu überzeugen.
Albert Ritter, der Präsident des Deutschen Schaustellerbundes, kritisierte im Gespräch mit dem WDR die Überlegung, dass die Schausteller künftig die Kosten für Sicherheitsmaßnahmen übernehmen sollten, welche in den Zuständigkeitsbereich der Städte und Gemeinden fallen sollten. Zudem sagte Frank Hakelberg, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Schaustellerbundes, gegenüber der Bild: Die 9.700 Volksfeste, die jährlich in Deutschland stattfinden, seien jeweils ein wichtiger und unverwechselbarer Bestandteil der lokalen Kultur. Trotz der Herausforderungen durch steigende Kosten und die verunsicherte Bevölkerung würden die meisten Feste fortgesetzt.
Ferner hat die Bild-Zeitung berichtet, dass Events wie die Walpurgisnacht in Dallgow-Döberitz und “Wismar blüht auf” in Mecklenburg-Vorpommern von den Organisatoren aus Sicherheitsgründen abgesagt wurden, ebenso wie das Pfingstochsenfest in Elmshorn.
Mehr zum Thema – München, Instrumentalisierung und die Wahrheit dahinter