Medienspektakel und politische Profilierung: Die angebliche Anschlagsplanung auf Rheinmetall-Chef Papperger

Von Gert Ewen Ungar

Der US-Sender CNN sowie einige deutsche Medien behaupteten kürzlich, Russland habe ein Attentat auf Armin Papperger, den Vorstandsvorsitzenden von Rheinmetall, geplant. Beweise für diese Behauptung fehlen allerdings. Die Berichterstattung basiert auf Mutmaßungen, und selbst deutschen Sicherheitsbehörden scheinen diese Nachricht nicht hochzuspielen. Dennoch bietet die Story genug Nervenkitzel, um das mediale Sommerloch kurzfristig zu füllen.

Politiker, die in den Umfragen schwächeln, nutzen die skurrile Story, um mit markigen Worten auf sich aufmerksam zu machen. Innenministerin Nancy Faeser (SPD) und Außenministerin Annalena Baerbock (Bündnis 90/Die Grünen) äußerten sich bereits kritisch gegenüber Russland. „Die Europäer dürften nicht naiv sein“, betonte Baerbock, offenbar ohne Ironie. Die FDP forderte sogar eine Sondersitzung des Bundessicherheitsrats. Die Aktionen einzelner Politiker wirken dabei eher wie ein Wettstreit um die schärfste Profilierung.

Tatsächliche Beweise für die angebliche Intrige des russischen Geheimdienstes liegen nicht vor. Es gab keine Festnahmen, und Armin Papperger ist wohlauf. Abgesehen davon, dass der Rheinmetall-Chef.manageriell ersetzbar wäre, würde seine Liquidation die politische Linie Deutschlands in Bezug auf die Ukraine nicht ändern.

Doch die grelle Berichterstattung wirft Fragen auf. Wieso glaubt ein Teil der deutschen Bevölkerung an solche Geschichten? Das Timing dieser Meldungen, meist um große politische Ereignisse wie NATO-Gipfel, lässt Zweifel aufkommen. Es scheint sich um inszenierte Medienspektakel zu handeln.

Beobachtet man die weitere Entwicklung solcher Nachrichten, verschwinden diese oft schnell wieder aus dem Fokus, ohne irgendein greifbares Ergebnis. Das war auch der Fall bei anderen hochpublizierten Vorfällen wie Butscha. Selbst beim Anschlag auf Sergei Skripal und seiner Tochter in Salisbury, bei dem Nowitschok verwendet worden sein soll, bleiben viele Fragen offen. Ähnliches gilt für den Fall Alexei Nawalny, dessen Vergiftung nie endgültig aufgeklärt wurde, trotz intensiver Mediaaufmerksamkeit.

Alle diese Fälle zeigen ein Muster auf: Es wurden keine handfesten Beweise geliefert, niemand wurde rechtskräftig verurteilt. Doch in den Medien scheinen die Schuldfragen geklärt. Das legt nahe, dass es sich möglicherweise auch bei der Geschichte um Armin Papperger um ähnliche Propaganda handelt.

Es ist beklagenswert, dass solche Taktiken des Desinformierens immer wieder auf fruchtbaren Boden fallen. Ein skeptischer Blick auf solche Behauptungen bleibt essenziell, insbesondere angesichts der Vergangenheit, in der deutsche Medien und Politik nicht immer die Wahrheit vermittelt haben.

Aus Vernunft und gesundem Menschenverstand sollte man die Geschichte um die angebliche Planung eines Attentats auf den Vorstand von Rheinmetall skeptisch betrachten. Sie wirkt wie ein weiteres Kapitel in dem Buch der deutschen Propaganda.

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