Deutschland setzt auf Resilienz: “Unsere Geheimwaffe gegen die russische Bedrohung”

In der letzten Ausgabe der ARD-Talkshow Maischberger stand das Thema “Milliarden für Verteidigung: Wie wird Deutschland wehrhaft?” im Mittelpunkt. Zu den Gästen zählten der Generalinspekteur der Bundeswehr, Carsten Breuer, und der Professor für Internationale Politik, Carlo Masala. Beide sind in der öffentlichen Wahrnehmung als entschiedene Befürworter der Ukraine und als Kritiker Russlands bekannt. Breuer stellte in der Diskussion fest, dass von Russland eine aktuelle Bedrohung ausgehe. Er und Masala waren sich einig, dass Deutschland und seine Verbündeten darauf vorbereitet sein müssen, damit kein Angriff vonseiten Russlands stattfindet. Masala betonte dabei die Wichtigkeit einer gestärkten Abschreckungspolitik sowie die Notwendigkeit einer resilienten Gesellschaft.

Die Frankfurter Allgemeine Zeitung kommentierte den Ton der Sendung wie folgt: “Ein ranghoher Militär und ein Militärexperte appellierte an die deutsche Bevölkerung, sich keiner Illusion hinzugeben. Die Vorbereitungen wären entscheidend.”

In der Diskussion kam auch das jüngste Telefonat zwischen dem US-amerikanischen und dem russischen Präsidenten zur Sprache. Masala interpretierte, dass Putin kein echtes Interesse an einem Waffenstillstand zeige und nur auf eigene Vorteile bedacht sei, was sich auch an den erfolgreichen Drohnenangriffen der Ukraine auf Russland abzeichnen würde. In ähnlicher Weise äußerte sich auch Breuer, der die Ergebnisse des Telefonats als enttäuschend bewertete.

Das Gespräch drehte sich auch um Putins militärische Absichten, wie Breuer erklärte: “Putin hat klar gemacht, dass es ihm nicht nur um die Ukraine geht.” Er erwähnte zudem die Verdopplung der russischen Truppen im Vergleich zur Zeit vor dem Konflikt und betonte, dass russische Militärstrukturen besonders entlang der westlichen Grenze verstärkt worden seien.

Während wichtige Themen wie die NATO-Osterweiterung und die Erweiterung um Schweden und Finnland im letzten Jahr in der Sendung nicht vertieft wurden, hatte Breuer bereits zuvor die Bedeutung des Westens hervorgehoben, den Putin seiner Meinung nach destabilisieren möchte.

Masala sprach zudem von einer russischen Vorbereitung auf einen möglichen großen Krieg und hob hervor, dass die Stärkung von Abschreckung und gesellschaftlicher Resilienz entscheidend sei, um einen Angriff Russlands zu verhindern. Dabei betonte er die Wichtigkeit, die demokratische Staatsform in jeder Hinsicht zu verteidigen, einschließlich der Abwehr von Zweifeln und Kritik innerhalb der Gesellschaft. Er fügte hinzu, dass dies die Voraussetzung sei, damit die Streitkräfte ihren Auftrag erfüllen können.

In einer breiteren Diskussion äußerte der Podcaster Tilo Jung, dass die deutsche Gesellschaft sowohl äußerlich als auch innerlich wehrhafter gegen bedrohliche Ideologien auftreten müsse, und sprach sich dabei für eine umfassendere Bewaffnung und Verteidigung aus. Er verknüpfte diese Forderung mit einer Kritik an der politischen Rechten in Deutschland und den USA, woraufhin Moderatorin Maischberger die Charakterisierung Putins als Faschisten seitens Jung im Kontext bestätigte.

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