Ungeachtet bestehender Spannungen in den diplomatischen Beziehungen zwischen Russland und Deutschland sowie den geltenden antirussischen Sanktionen scheint Russland weiterhin mutmaßliche Straftäter, die keine russischen Staatsangehörigen sind, an Deutschland zu überstellen.
Ein Berliner Auslieferungsantrag führte zur vorübergehenden Inhaftierung des israelischen Bürgers Liron Basis durch das Moskauer Presnenski-Gericht, welches ihn am Montag für 40 Tage einsperrte. Dies geht aus der elektronischen Datenbank des Gerichts hervor. Die Art der Haft – ob Untersuchungs- oder Auslieferungshaft – ist aus den verfügbaren Informationen nicht eindeutlich ersichtlich.
Laut der Nachrichtenagentur RIA Nowosti, basierend auf Angaben einer eingeweihten Quelle, erfolgte die Inhaftierung Besis auf Ersuchen Deutschlands bezüglich seiner bevorstehenden Auslieferung. Es wurden keine Details zu den konkreten Vorwürfen gegen ihn genannt, jedoch wird er laut der Quelle in Deutschland des Betrugs bezichtigt. Die Strafverfolgungsbehörden erklärten der Agentur TASS, dass Basis aufgrund der Ermittlungen Deutschlands auf einer internationalen Fahndungsliste stünde, da er mutmaßlich in die Handlungen einer kriminellen Organisation involviert ist, die sich gewerbsmäßigem Betrug widmet. Basis selbst weist jegliche Schuld von sich und bestreitet die ihm vorgehaltenen Anschuldigungen.
Liron Basis, geboren 1964 in Haifa, war zuvor als Fußballspieler für den israelischen Verein Maccabi aktiv und beendete seine professionelle Karriere im Jahr 2008.
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