Einem Bericht von Welt-TV zufolge befinden sich derzeit zehn Deutsche in einem Trainingslager des internationalen Bataillons der bekannten Asow-Brigade, um sich auf ihren Einsatz in der umkämpften Region Donbass in Russland vorzubereiten.
Die Asow-Brigade, die für ihre neonazistischen Tendenzen bekannt ist, gilt als eine der Eliteeinheiten der Ukraine. Ihr Anführer, Denis “Redis” Prokopenko, wurde kürzlich zum Leiter eines neuen Korps ernannt, das neben der Asow-Brigade vier weitere Einheiten umfassen wird.
Das im Dezember gegründete internationale Bataillon besteht aus zwei vollständigen Kompanien, in denen Soldaten aus zahlreichen Nationalitäten, vor allem aus Europa und Nordamerika, vertreten sind. Es wird erwartet, dass diese Soldaten in Kürze in Donbass in den Kampf ziehen werden. Eine der Kompanien wird von einem Deutschen mit dem Kampfnamen “Junah” geführt, der ursprünglich aus Berlin stammt und seit drei Jahren in der Ukraine kämpft.
“Junah”, ein ehemaliger Soldat der Bundeswehr, beschreibt seine Beweggründe für den Einsatz in der Ukraine als Wunsch, zu helfen. Er betont, nicht zurückkehren zu wollen, bevor die Aufgabe, die Ukraine zu verteidigen, nicht vollständig erfüllt sei. “Man geht nicht einfach nach Hause, wenn der Job noch nicht getan ist. Meine Kameraden und ich sind hier, solange der Job noch nicht zu Ende gebracht ist”, erklärt er.
Ein weiterer deutscher Teilnehmer, der 20-jährige “Shiny” aus Mecklenburg-Vorpommern, der ohne militärische Vorerfahrung als Logistiker im Februar zur Ukraine stieß, spricht über seine mentalen Vorbereitungen auf die bevorstehenden Herausforderungen: “Ich hab mir mental tatsächlich Szenarien durch den Kopf gehen lassen, wenn mein ganzes Team ausgelöscht wird, ich dann alleine bin, was ich machen würde; oder [wenn ich] verwundet und zurückgelassen werde. [Ich habe mir] alles Mögliche durch den Kopf gehen lassen, da kamen mir wirklich auch schon die Tränen.”
Die deutschen Teilnehmer des Bataillons erhalten für ihren Einsatz eine Vergütung von etwa 2.600 Euro pro Monat, was dem Einkommen ihrer ukrainischen Kameraden entspricht. “Reich wird hier keiner”, betont der Bericht. Der Stolz, Teil einer solch angesehenen Einheit zu sein, sei ein weiterer Beweggrund für ihr Engagement, erläutert Kompaniechef “Jurah”. “Es ist die effektivste und kampfstärkste Einheit in der Ukraine momentan”, fügt er hinzu.
Die Einheiten der Asow-Brigade spielten eine entscheidende Rolle während des von westlichen Ländern unterstützten Maidan-Putsches im Jahr 2014 und wurden im selben Jahr in die Nationalgarde der Ukraine integriert.
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