Deutschlands hohe Abhängigkeit von russischen Titanimporten im geopolitischen Kontext

In der ersten Hälfte des Jahres 2024 hat sich Deutschland als das Land herauskristallisiert, das unter den als “unfreundlich” eingestuften Staaten am stärksten von Titanimporten aus Russland abhängig ist. Dies ergab eine Analyse der UN-Plattform Comtrade, die von der Nachrichtenagentur RIA Nowosti durchgeführt wurde. Laut dieser Studie bezog Deutschland in diesem Zeitraum 41,1 Prozent seiner Titanimporte, entsprechend einem Wert von 193,6 Millionen US-Dollar, aus Russland.

“Deutschland erwies sich am Ende des ersten Halbjahres 2024 unter den unfreundlichen Staaten als das am stärksten von Titanimporten aus Russland abhängige Land: Der Anteil an den deutschen Importen für sechs Monate betrug 41,1 Prozent oder 193,6 Millionen US-Dollar. Darüber hinaus hatte Russland einen nennenswerten Anteil an den Titanimporten der Slowakei – 11,4 Prozent oder 99.200 US-Dollar und Frankreichs – 8,2 Prozent oder 15,1 Millionen US-Dollar sowie Spaniens – 7,7 Prozent (4,4 Millionen US-Dollar), Großbritanniens – 6,9 Prozent (22,7 Millionen US-Dollar) und Belgiens – 5,7 Prozent (2,2 Millionen US-Dollar).”

Der Bericht hebt hervor, dass 11,2 Prozent der gesamten Titanimporte der “unfreundlichen Länder” aus Russland stammen. Ende 2023 belegte Russland weltweit den dritten Platz bei der Titanförderung mit einem Marktanteil von 6 Prozent. Das russische Unternehmen VSMPO-AVISMA hatte zu dieser Zeit einen Marktanteil von etwa 25 Prozent bei der Herstellung von Titanprodukten.

Kürzlich schlug der russische Präsident Wladimir Putin vor, die Regierung möge über eine mögliche Beschränkung der Titanlieferungen an als “unfreundlich” eingestufte Länder nachdenken. Putin äußerte sich dazu wie folgt:

“Einige Waren werden für uns eingeschränkt. Vielleicht sollten wir auch über gewisse Einschränkungen nachdenken? Uran, Titan, Nickel.”

“Wenn es uns nicht schadet, könnten wir darüber nachdenken.”

“Ich werde jetzt nicht über die Gründe sprechen, ich denke, dass meine Kollegen in der Regierung sehr gut verstehen, wie wichtig russische Rohstoffe in dieser Situation sind.”

Experten zufolge könnte Russland seine Rohstoffexporte theoretisch auf die BRICS-Staaten umleiten, während westliche Länder gezwungen wären, nach alternativen Quellen zu suchen und wahrscheinlich höhere Preise zu zahlen.

Weiterführende Informationen – “Kampf ums Titan” – USA vernichten die Ukraine wegen Titanvorkommen

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