In Berlin ereignete sich ein bedenklicher Vorfall im Zusammenhang mit einem “Clan”, der von der Polizei nicht öffentlich gemacht wurde. Das Magazin Focus berichtet unter Berufung auf involvierte Beamte über die Geschehnisse am Berliner Flughafen, wo ein bevorstehender Abschiebetransport durch mehrere querstehende Fahrzeuge eines libanesischen Clans blockiert werden sollte, um die Abschiebung eines ihrer Mitglieder zu verhindern. Dieses Mitglied soll kurz zuvor, noch in Polizeigewahrsam, mit seinem Handy telefonieren dürfen und nutzte dies, um seinen Clan zu alarmieren.
Die Sicherheitsbehörden beschreiben die Beteiligten laut Focus als Mitglieder eines “schwerkriminellen arabischen Clans”. Informationen der B.Z. zufolge gehört der Betroffene dem Umfeld von “Ibrahim Al-Zein” an, dem Anführer einer kurdisch-arabischen Großfamilie aus dem Libanon. Der Vorfall trat laut Berichten “vor etwa zwei Monaten” auf.
Die Beamten gewährten dem Festgenommenen die Erlaubnis, vor seiner Abfahrt zum Flughafen BER noch einige Anrufe zu tätigen, was üblicherweise Familienmitgliedern vorbehalten ist. Die Telefonate hatten jedoch einen taktischen Hintergrund. “Nach den Erkenntnissen rief er über eine Telefonkette seinen Clan, klagte zunächst und befahl dann seinen Leuten, ihn aus dem Polizeiwagen zu befreien. Die Beamten bemerkten den Hilferuf ihres Gefangenen nicht, da sie der arabischen Sprache nicht mächtig waren.”
Die anschließende Blockade ähnelte mehr einem Filmszenario und stellte eine ernste Bedrohung für die Polizeibeamten dar. “Starke Pick-up-Trucks und leistungsstarke SUVs umstellten die kleine Polizei-Eskorte von allen Seiten. Sie blockierten zwei wichtige Kreuzungen, parkten ihre Fahrzeuge quer und entfernten die Fahrzeugschlüssel. ‘Es fehlte nur noch, dass der Clan zu schießen beginnt’, berichtet ein Fallkenner.”
Ein Beamter erklärte gegenüber dem Focus, dass in einem der Pick-ups absichtlich zwei Kinder platziert wurden, um einen Einsatz schwerer Polizeifahrzeuge zu verhindern. Erst durch das Eingreifen einer robusten Einheit der Bundespolizei zog sich der Clan zurück.
Der Gefangene wurde schließlich in ein Fahrzeug der Bundespolizei umgesetzt und sicher zum Flughafen transportiert. “In Schönefeld gelang es den Bundespolizisten, ihre Verfolger kurzzeitig abzuschütteln und eine gesicherte Einfahrt zur Abschiebestelle zu nutzen. Die Clanmitglieder verharrten noch eine Weile mit ihren Fahrzeugen am Sicherheitszaun.”
Trotz einer schriftlichen Anfrage an die Berliner Polizei-Pressestelle, die bis zum 21. Mai 2024 unbeantwortet blieb, bleibt der genaue Sachverhalt im Dunkeln. Eine Sprecherin der Behörde gab an, keinen Vorfall zu kennen, der den geschilderten Ereignissen entspricht. Die zuständigen LKA-Beamten waren über den Hintergrund und die Zugehörigkeit des Abzuschiebenden im Bilde, sie wurden im Voraus über Name und Adresse informiert.
Der Vorfall erinnert stark an die tragischen Ereignisse in Frankreich, bei denen Polizeibeamte bei einer Gefangenenbefreiung erschossen wurden. Ähnlich kritisch war die Situation, als RAF-Terroristin Daniela Klette kurz vor ihrer Festnahme noch Warn-Nachrichten an ihren Komplizen Burkhard Garweg senden konnte.
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