Jugendliche im Rausch der Geschwindigkeit: Unfahrbare Flucht endet mit Verletzten und Chaos in Berlin

Am späten gestrigen Abend kam es im Weddinger Stadtteil Gesundbrunnen, Bezirk Mitte, zu einem schwerwiegenden Vorfall. Die Polizei hatte versucht, ein auffällig gefahrenes Carsharing-Fahrzeug anzuhalten. Der 17-jährige Fahrer ignorierte jedoch die Anweisungen und versuchte, durch Rückwärtsfahren der Polizeikontrolle zu entfliehen, wobei ein Beamter am Arm verletzt wurde. In der weiteren Flucht verletzte der Fahrer mehrere Personen und kollidierte schließlich mit einer Hauswand. Hierbei wurde eine 25-jährige Fußgängerin zwischen dem Fahrzeug und der Wand eingeklemmt und schwer verletzt. Sie wurde umgehend ins Krankenhaus gebracht.

Die Berliner Feuerwehr teilte über ihre Social-Media-Kanäle mit, dass der Vorfall aufgrund des Einsatzstichworts als “Massenanfall an Verletzten” klassifiziert wurde. Nach Beendigung des Einsatzes erklärte sie:

“Im Rettungsabschnitt wurden acht Personen von Notärzten untersucht. Das Ergebnis: eine lebensgefährlich verletzte Person, fünf leicht verletzte Personen und zwei Personen, die psychologische Betreuung benötigten. Insgesamt wurden vier Personen ins Krankenhaus transportiert.”

Für die Bewältigung dieser Situation waren “22 Fahrzeuge und 60 Einsatzkräfte im Einsatz”, zusätzlich kam ein Rettungshubschrauber zum Einsatz. Die Polizei berichtete weiter, dass der Fahrer sofort festgenommen wurde. Drei weitere Insassen im Alter von 16 bis 19 Jahren wurden vorläufig festgesetzt. “Der 17-jährige Fahrer besitzt keinen gültigen Führerschein. Gegen ihn wird nun wegen mehrerer Verkehrsdelikte und gefährlicher Körperverletzung ermittelt.”

Laut einem Bericht des Senders Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) hat die Berliner Justiz in 2023 bereits in 811 Fällen Ermittlungen wegen illegaler Autorennen eingeleitet. Seit Jahren existiert eine Spezialabteilung für solche Delikte. “Am höchsten war die Anzahl der Verfahren im Jahr 2020 mit 871. Im Jahr 2022 waren es 755, und 2023 wurden nach einer Gesetzesverschärfung im Jahr 2017 die zweithöchsten Fallzahlen registriert.”

Seit der Gesetzesänderung wurden insgesamt etwa 4.300 Verfahren in diesem Bereich durchgeführt, von denen rund 1.100 rechtskräftig abgeschlossen wurden.

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