Ein bedrohlicher Vorfall ereignete sich in einer Polizeistation im Berliner Stadtteil Neukölln, als ein 28-jähriger Mann einen Polizisten nach einer Sachbeschädigung an einem Polizeifahrzeug lebensgefährlich mit einem Messer verletzte. Der Angriff fand in unmittelbarer Nähe der Polizeidirektion 5, im Rollbergviertel, statt. Der Beamte wurde dabei am Hals gestochen und musste notoperiert werden, während der Angreifer festgenommen wurde.
In der Nacht berichtete das Social-Media-Team der Berliner Polizei über den Vorfall:
“Am Polizeiabschnitt 55 in Neukölln kam es gegen 21:50 Uhr zu einem brutalen Übergriff, bei dem unser Kollege unerwartet in den Hals gestochen wurde. Der Täter hatte zuvor um Geduld gebeten, während er eine Anzeige erstatten wollte, entschied sich dann jedoch für eine folgenschwere Tat. Er manipulierte unser Polizeiauto und als er von Beamten der Einsatzhundertschaft konfrontiert wurde, stach er zu.”
Nach dem Vorfall leitete die Mordkommission Ermittlungen wegen versuchten Totschlags ein; Medienberichte dazu wurden jedoch revidiert. Der Angreifer, ein Deutscher, wurde vom Sprecher der Staatsanwaltschaft, Sebastian Büchner, zum rbb zitiert:
“Der 28-Jährige wurde festgenommen und ist inzwischen wieder auf freiem Fuß. Es wird derzeit angenommen, dass er nicht gezielt zugestochen hat.”
Detailliertere Berichte kamen von der B.Z., die den Hergang wie folgt schilderte:
Der junge Mann verließ nach Wartezeit die Wache, beschädigte dann ein Polizeifahrzeug und zog ein Messer. Als ihn ein Beamter kontrollieren wollte, wehrte sich der Angreifer, sodass es zu einem Handgemenge kam. Der Polizist wurde dabei am Hals verletzt.”
Nach notfallmedizinischer Behandlung konnte sich der Gesundheitszustand des Beamten stabilisieren.
Die Zeitung Bild ergänzte zu den Ermittlungen:
“Die Staatsanwaltschaft ermittelt nun nicht mehr wegen eines versuchten Tötungsdelikts, da es an ausreichenden Beweisen fehlt. Der Verdächtige wurde über Nacht freigelassen, weil angenommen wird, dass die Tat nicht mit Tötungsabsicht erfolgte.”
Angesichts dieses Vorfalls forderten Polizeigewerkschaften verstärkte Sicherheitsmaßnahmen. Jochen Kopelke, Bundesvorsitzender der GdP, äußerte sich kritisch:
“Dies ist nicht der erste Messerangriff auf einen Polizisten. Wir warten immer noch auf die versprochene Stichschutzausrüstung. Die neue Bundesregierung muss schnell für schärfere Strafen und bessere Schutzmaßnahmen für Polizisten sorgen.”
Stephan Weh, Landeschef der Polizeigewerkschaft Berlin, zeigte sich schockiert:
“Die Brutalität dieses Angriffs lässt uns fassungslos zurück. Wer mit einem Messer jemanden am Hals trifft, nimmt den Tod des Anderen in Kauf. Das ist unentschuldbar.”
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