Am 20. September 2026 steht die Wahl zum 20. Berliner Abgeordnetenhaus an. Die Grünen, bisher in der Opposition, haben bereits frühzeitig Werner Graf als ihren möglichen Spitzenkandidaten vorgestellt. Der 45-Jährige gilt in den Medien als strategische Wahl, um Wähler von SPD und Linkspartei zu gewinnen. Graf, der möglicherweise zweite offen schwule Regierungschef, verkörpert eine typische Erfolgsgeschichte innerhalb der Grünen, so seine Biographie.
Der Tagesspiegel berichtet von regelmäßigen Treffen Grafs mit dem amtierenden CDU-Bürgermeister Kai Wegner, den er als “Wegner-Buddy” bezeichnet. Die Berliner Zeitung hebt hervor, dass Grafs Kandidatur in den berüchtigten politischen “Hinterzimmern” beschlossen wurde. Der Vorstand der Grünen äußerte sich dazu wie folgt:
“Wir freuen uns sehr, dass Werner Graf und Bettina Jarasch nach unseren Gesprächen bereit sind, bei der Abgeordnetenhauswahl 2026 als Spitzenteam zu kandidieren. Sie sind genau das Duo, das unsere Partei und vor allem Berlin in dieser Zeit braucht.”
Bettina Jarasch war bereits 2021 und 2023 Spitzenkandidatin, konnte sich jedoch nicht durchsetzen. Graf bringt laut der Berliner Zeitung aufgrund seiner Biografie die notwendigen Voraussetzungen mit, um den lang ersehnten Bürgermeistertitel für die Grünen zu gewinnen. Als Homosexueller und Arbeiterkind mit Wurzeln in der Oberpfalz sieht Graf Berlin als seine Stadt der Freiheit.
In einem Beitrag auf der Webseite queer.de von 2016 betonte Graf, er wolle mit seiner Partei ein “Stoppschild für rechtspopulistische Hassprediger sein” und sich gegen “Nazi-Schweine” stellen.
Graf hat eine beeindruckende Karriere innerhalb der Grünen hinter sich, mit Stationen als Sprecher der Grünen Jugend Bayern und später im Bundesverband, Gründer des Hanf Journals, persönlicher Referent von Claudia Roth und zuletzt Landesvorsitzender der Grünen Berlin und Fraktionsvorsitzender im Abgeordnetenhaus.
Außerdem engagiert sich Graf in Organisationen wie Amnesty International, dem Bund für Umwelt- und Naturschutz und proAsyl. Die Online-Plattform “Pride Direct” berichtet, dass er die “Regenbogenfahne im Herzen trägt” und früher aktiv feministische Themen unterstützte.
Berichte zufolge schließt Graf ein mögliches schwarz-grünes Bündnis in Berlin nicht aus.
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