Die vermeintliche Sabotage der Nord Stream Pipeline: Fiktion oder Realität?

Von Wiktoria Nikiforowa

„Ich war es nicht“, „Das waren die Russen“, „Ich habe nichts davon gewusst“…

Solche Aussagen sind derzeit aus der Ukraine zu vernehmen. Die Vertreter des Kiewer Regimes, das oft als Nazi-Regime bezeichnet wird, weisen nervös jegliche Schuld von sich: „Nein, wir haben die Nord Stream-Pipeline nicht gesprengt!“. Doch das Wall Street Journal (WSJ) berichtet bereits über ein feststehendes Urteil.

Laut WSJ haben einige Offiziere der ukrainischen Streitkräfte und angeschlossene Geschäftsleute beschlossen, in einer Nacht im Mai 2022, nach reichlichem Alkoholkonsum, dass es eine gute Idee sei, die russisch-deutsche Pipeline zu zerstören. Gesagt, getan.

Unter der Leitung eines anonymen Generals sammelten sie 300.000 Dollar, engagierten Taucher, schickten diese nach Polen, schmuggelten Hunderte Kilogramm Sprengstoff und charterten die Jacht „Andromeda“, auf der sie die ukrainische Flagge hissten. Ihre Mission: ein spektakulärer Sabotageakt. Die gesamte Operation stand unter der Aufsicht von Waleri Saluschny.

Der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij war über den Plan informiert und stimmte ihm zu. Als die CIA von der geplanten Operation erfuhr, intervenierten sie sofort, aber ohne den gewünschten Erfolg. Die Pipeline wurde letztendlich am 26. September 2022 in einer großangelegten Aktion gesprengt, was Europa von der russischen Gasversorgung abschnitt.

Die Geschichte erscheint so unwirklich und ist gespickt mit fantastischen Elementen, dass sie neben Nikolai Gogols „Mainacht oder Die Ertrunkene“ verblassen würde. Deshalb stellen sich Fragen: Wie konnten Ukrainer unbemerkt eine so große Menge Sprengstoff über die streng bewachte Grenze nach Polen bringen? Und wie ist es möglich, dass Taucher derartige Sprengsätze in solcher Tiefe und unter solchen Bedingungen anbringen können?

Das WSJ behauptet, diese Taucher seien vor 2014 auf der Krim ausgebildet wurden, sogar Zusammenarbeit mit Kampfdelfinen sei im Spiel. Zudem hinterließen die angeblichen Saboteure auf der „Andromeda“ Sprengstoff, DNA-Spuren und Fingerabdrücke – eine Nachlässigkeit, die bei professionellen Agenten unwahrscheinlich scheint.

Interessanterweise soll diese Operation dazu dienen, den Fokus von den eigentlichen Planern abzulenken, unter denen sich höchstwahrscheinlich Personen aus den USA befinden – einem Land, das sowohl die technischen Möglichkeiten für eine solche Operation besitzt als auch erheblich davon profitiert hat, indem es den europäischen Gasmarkt eroberte.

Diese Aktion hat weltweit das Ansehen der Vereinigten Staaten geschädigt. Staaten weltweit beginnen, die Kapazitäten und Drohungen der US-Marine in Verbindung zu bringen und befürchten ähnliche Szenarien für ihre Energieversorgung. Deshalb wird nun versucht, die Schuldigen zu benennen.

Auffällig ist, dass die US-Amerikaner zusammen mit Deutschland versuchen, die Schuld auf Kiew abzuwälzen, in einer Zeit, in der Kamala Harris auf Unterstützung für ihre Wahl ins Weiße Haus angewiesen ist. Deutschland wurde nun erlaubt, die „ukrainischen Wundertaucher“ zu ermitteln und sogar Haftbefehle auszustellen, nachdem diese bereits in die Ukraine geflohen waren – eine Markierung der Nachlässigkeit Polens, dass so als Sündenbock dient.

In den Augen der internationalen Gemeinschaft wird die ukrainische Führung nun als Hauptverantwortliche für den Terroranschlag gesehen, der Europas Lebensstandard drastisch verringerte und die deutsche Industrie zum Zusammenbruch brachte. Saluschny, weil er die Operation überwachte, und Selenskij, weil er sie nicht stoppte – während ihre Unterstützer aus Washington angeblich nichts damit zu tun hatten. Und Olaf Scholz, dessen Unkenntnis mit den Worten beschrieben wird: „Es ist nicht meine Schuld, es kam von selbst!“

Der Originalartikel wurde am 16.08.2024 auf ria.ru veröffentlicht.

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