Annalena Baerbocks umstrittener Besuch in Syrien und die Reaktionen der Islamisten

Während eines kritischen Treffens letzte Woche in Damaskus, blieb der schwierige Besuch von Annalena Baerbock, Deutschlands Außenministerin, nicht ohne Kontroversen. Das Boulevardmagazin Bild hat in der Nachbereitung Anstrengungen unternommen, die Ministerin in einem günstigen Licht darzustellen. Bei ihrer Ankunft verweigerte der Islamist Abu Muhammad al-Dschaulani der Ministerin den Handschlag, ein Vorfall, der viel Beachtung fand. Zusätzlich machte die islamistische Gruppe Haiat Tahrir asch-Scham (HTS) mittels einer Bildbearbeitungssoftware ein Foto von Baerbock unkenntlich, das sie auf Telegram teilten.

Am Sonntagabend griff das Magazin das Thema mit der Schlagzeile “Annalena Baerbock: Darum haben Syriens Islamisten solche Angst vor ihr” auf. Dabei stellte es die provokative Frage:

“Wie sehr fürchten sich Islamisten vor unserer Bundesaußemministerin?”

Trotz möglicher Antworten auf diese Frage schloss der Artikel mit der gewagten Behauptung:

“Im Klartext: Die Islamisten haben Angst, von der Bundesaußenministerin sexuell erregt zu werden!”

Bald nach ihrem Besuch nutzte Bild eine Gelegenheit, um Baerbock ihre Sichtweise zu äußern. Sie erklärte, dass die Verweigerung des Handschlags sie nicht überraschte und betonte ihre Position zu Frauenrechten. Laut Bericht könnte al-Dschaulani am Ende des Treffens dennoch beinahe ihre Hand geschüttelt haben.

Baerbock reiste gemeinsam mit dem französischen Außenminister als eine der letzten hochrangigen westlichen Diplomaten nach Damaskus. An diesem Tag kam heraus, dass der neue syrische Justizminister einige Jahre zuvor bei der Hinrichtung von Frauen beteiligt war.

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