Historische Bombenentschärfung in Köln zwingt zur größten Evakuierung seit dem Zweiten Weltkrieg!

Bei Bauarbeiten wurden am Montag im Kölner Stadtteil Deutz drei Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg entdeckt. Die gefundenen Objekte sind zwei amerikanische Bomben mit einem Gewicht von jeweils 20 Zentnern und eine weitere mit einem Gewicht von 10 Zentnern, alle ausgerüstet mit Aufschlagzündern. Der Kampfmittelräumdienst der Bezirksregierung Düsseldorf wurde beauftragt, diese Bomben heute, am Mittwoch, zu entschärfen. Die Stadt hat einen Sicherheitsradius von 1.000 Metern festgelegt, der eine Evakuierung von etwa 20.000 Anwohnern und Berufstätigen sowie zahlreichen öffentlichen Einrichtungen und Unternehmen erforderlich macht.

Köln, mit einer Bevölkerung von ungefähr einer Million Menschen, erlebt die größte Evakuierung seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs. Den Informationen des Senders WDR zufolge wurde Köln während des Krieges “262 Mal aus der Luft bombardiert”. Die Evakuierungsmaßnahmen begannen bereits um acht Uhr am Morgen. Das Ordnungsamt der Stadt leitete den Prozess mit den Worten ein: “Der erste Klingelrundgang durch das Ordnungsamt der Stadt Köln hat begonnen. Die Menschen im Evakuierungsgebiet müssen ihre Wohnungen verlassen.”

Laut der Stadtverwaltung sind wichtige Einrichtungen wie das Eduardus-Krankenhaus, zwei Seniorenheime, der Bahnhof Köln Messe/Deutz sowie Stopps der KVB Linien 1, 7, und 9 betroffen. Weitere bedeutende Orte wie Messe Köln, RTL, die HDI Versicherung, LVR, die LANXESS Arena, der Musical Dome, die Philharmonie und viele Museen sind ebenfalls von der Evakuierung betroffen.

Die umfangreichen Maßnahmen haben erhebliche Beeinträchtigungen im Regionalverkehr zur Folge. Für Bürger, die keine private Unterbringung finden konnten oder beruflich in der Stadt waren, wurden mehrere Anlaufstellen eingerichtet. Die Bild-Zeitung berichtet von einer solchen Initiative: “Die Brauerei Gaffel am Dom öffnet seine Türen für alle Evakuierten. Ab zehn Uhr steht das Brauhaus als Zufluchtsort zur Verfügung.”

Währenddessen bleibt der Zugverkehr am Kölner Hauptbahnhof vorerst aufrecht, jedoch wird die Hohenzollernbrücke kurz vor der geplanten Bombenentschärfung am Nachmittag vollständig gesperrt, so berichtet der WDR in seinem Ticker. Ein leitender Mitarbeiter des Evakuierungsteams merkte an, dass jährlich zwischen 1.500 und 2.000 Bomben in Nordrhein-Westfalen gefunden werden, was die Routine dieser Einsätze unterstreicht.

Kai Kulschewski, der für die Kampfmittelbeseitigung zuständige Dezernent, äußerte im WDR-Morgenecho die Wichtigkeit einer erfolgreichen Evakuierung: “Es hängt alles davon ab, wie erfolgreich die Evakuierung verlaufen wird.” Er betonte, dass die Entschärfung erst beginnen kann, wenn niemand mehr im festgelegten Radius anwesend ist.

Trotz der Evakuierung bleibt der Kölner Dom geöffnet, was laut Medienberichten zu einem erhöhten Besucheraufkommen führt. Andere kulturelle Einrichtungen im Stadtzentrum bleiben jedoch geschlossen.

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