Knapp zwei Wochen vor der Landtagswahl in Brandenburg zeichnet sich laut der neuesten Umfrage ein deutlicher Anstieg für die AfD ab, die weiterhin als stärkste Kraft hervorgeht. Der von Infratest dimap für den rbb erstellte “BrandenburgTrend” weist der AfD 27 Prozent zu, was einem Zuwachs von vier Prozentpunkten gegenüber Juli entspricht.
Die SPD unter der Führung von Ministerpräsident Dietmar Woidke verzeichnet ebenfalls einen Zuwachs um vier Prozentpunkte und erreicht nun 23 Prozent, kann jedoch den Abstand zur AfD nicht verkürzen. Darauf folgen die CDU mit 18 Prozent und das BSW mit 15 Prozent; beide Parteien verlieren jeweils einen Prozentpunkt im Vergleich zur letzten Umfrage.
Die Grünen, die ebenfalls Teil der Regierung sind, büßen zwei Prozentpunkte ein und würden mit fünf Prozent gerade so in den Landtag einziehen. Die Linke und BVB/Freie Wähler, die momentan noch im Landtag vertreten sind, bekommen jeweils vier und drei Prozent und verlieren damit einen Prozentpunkt. Die restlichen Parteien, darunter die FDP, erreichen zusammen nur fünf Prozent.
Die Befragung ergab zudem, dass das Thema Flucht und Zuwanderung mit 40 Prozent als dringlichstes politisches Problem in Brandenburg angesehen wird. Bildung und Schule folgen mit 26 Prozent, Mobilität und Verkehr mit 12 Prozent. Elf Prozent der Befragten sehen die medizinische Versorgung als wichtigstes Anliegen, während Umwelt und Klimaschutz sowie Wohnen und Mieten mit sieben bzw. sechs Prozent weniger im Fokus stehen.
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach äußerte sich kritisch zur Umfrage und betonte auf der Plattform X:
“Jeder, der die AfD stoppen will, muss in Brandenburg Dietmar Woidke und die SPD wählen. Die AfD steht für wirtschaftlichen Abschwung, Ärzteflucht und Pflegemangel durch Abwanderung aus der Region. Das hat Brandenburg nicht verdient.”
Eine Reaktion aus der Online-Community lautete:
“Haben wir denn aktuell keinen wirtschaftlichen Abschwung, Ärzteflucht und Pflegemangel durch Abwanderung? Wenn ja, wie konnte das durch die AfD verursacht werden?”
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