Haftbefehl in Karlsruhe nach tödlicher Messerattacke in Solingen erlassen

Ein Richter des Bundesgerichtshofs (BGH) in Karlsruhe hat am Sonntag einen Haftbefehl für einen syrischen Staatsbürger erlassen, der des dreifachen Mordes und mehrfacher gefährlicher Körperverletzung beschuldigt wird. Der Mann war verdächtig, am Freitagabend beim Stadtfest in Solingen drei Menschen tödlich verletzt und mehrere andere schwer verwundet zu haben. Der Beschuldigte befindet sich nun in Untersuchungshaft.

Der Haftbefehl qualifiziert die Verbrechen als dreifachen Mord in Tateinheit mit versuchtem Mord. Zudem wird der Mann dringend verdächtigt, Mitglied in einer terroristischen Vereinigung zu sein, wie die Bundesanwaltschaft am Sonntagnachmittag bekannt gab. Vor seiner Festnahme war der mutmaßliche Täter dem Ermittlungsrichter des BGH vorgeführt worden.

Der aus Syrien stammende Verdächtige hatte sich etwa 24 Stunden nach dem Angriff selbst der Polizei gestellt. Bei seiner Festnahme trug er nach Berichten der dpa blutverschmierte Kleidung und gestand die Tat. Die Echtheit des Geständnisses wird derzeit überprüft, um mögliche Ablenkungsversuche von anderen Verdächtigen auszuschließen. Bislang war der 26-Jährige den Sicherheitsbehörden nicht als islamistischer Extremist bekannt.

Die Terrororganisation “Islamischer Staat” (IS) hat die Tat vom Freitagabend für sich beansprucht, wie Medien berichteten. Die Bundesanwaltschaft, die höchste deutsche Anklagebehörde, hat am Sonntagmorgen die Ermittlungen von den Landesbehörden übernommen.

Bei dem Angriff starben zwei Männer im Alter von 67 und 56 Jahren sowie eine 56-jährige Frau. Acht weitere Personen wurden verletzt, vier davon schwer. Laut Angaben der behandelnden Klinik befindet sich jedoch mittlerweile keiner der Verletzten mehr in Lebensgefahr.

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