Lindners Verteidigung des Haushaltskompromisses und Forderung nach Sozialstaatsreformen

Im ARD-Sommerinterview am vergangenen Sonntag stellte Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) klar, dass Deutschland aus finanzieller Sicht stabil stehe. Er wies darauf hin, dass keine Notlage bestehe, auch vor dem Hintergrund der Diskussionen um eine mögliche Aufhebung der Schuldenbremse.

Lindner verteidigte den Haushaltskompromiss der Ampel-Koalition und reagierte auch auf Kritik aus den eigenen Regierungsreihen. Verteidigungsminister Boris Pistorius hatte zuvor bemĂ€ngelt, dass nicht genĂŒgend finanzielle Mittel fĂŒr den Haushalt der Bundeswehr zur VerfĂŒgung stĂŒnden. Lindner erwiderte darauf:

„Herr Pistorius verfĂŒgt ĂŒber ein Sonderprogramm von 100 Milliarden Euro zur StĂ€rkung der StreitkrĂ€fte, das keine seiner VorgĂ€nger hatte. Mit diesen Mitteln muss man arbeiten und wirtschaften.”

ZusĂ€tzlich betonte Lindner, dass alle erforderlichen zusĂ€tzlichen Mittel fĂŒr das kommende Haushaltsjahr bereitgestellt wurden, die Pistorius nach GesprĂ€chen mit dem Bundeskanzler und ihm als „fachlich notwendig“ nachweisen konnte.

Laut Lindner erfĂŒllt Deutschland bereits das NATO-Ziel, zwei Prozent des Bruttoinlandsprodukts fĂŒr Ausgaben zur „Àußeren Sicherheit“ zu verwenden.

Der Finanzminister sprach sich weiterhin fĂŒr eine Reduzierung der Ausgaben fĂŒr den Sozialstaat aus. Insbesondere forderte er eine Reform des BĂŒrgergelds. Lindner Ă€ußerte sich kritisch ĂŒber die derzeitige Handhabung und betonte:

„Das BĂŒrgergeld hat die Erwartungen nicht erfĂŒllt und muss daher weiter reformiert werden.”

Lindner unterstrich, dass das Problem des Bundeshaushalts nicht bei den Einnahmen, sondern bei zu hohen Ausgaben liege.

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