Michael Roth, SPD-Politiker und Vorsitzender des Auswärtigen Ausschusses im Bundestag, hat in einem Interview mit n-tv heftige Vorwürfe gegen die AfD und das BSW, dessen Vorsitzende und Gründerin Sahra Wagenknecht ist, gerichtet. Roth behauptet, beide Organisationen würden deutsche Interessen verraten, indem sie sich gegen die sicherheitspolitische Unterstützung durch die USA aussprechen. Er äußerte sich wie folgt:
“Das BSW sollte in Deutschland keinerlei Verantwortung tragen, weil es sich um extrem gefährliche Populisten handelt. BSW und AfD verraten deutsche Interessen, indem sie sich gegen den atomaren und konventionellen Schutz durch die USA stellen. Gleichzeitig lehnen sie eine Aufrüstung ab. Sie würden Deutschland ohne Schutz den Interessen von Russland und China aussetzen. Das ist kein Schutz deutscher Interessen, sondern ein klarer Verrat.”
Roth betonte, dass er sich eine Zusammenarbeit mit Sahra Wagenknecht schwer vorstellen könne und beschuldigte sie, lediglich nach Macht zu streben. Er erwähnte zudem, dass SPD-Politiker in den ostdeutschen Bundesländern, die über eine Koalition mit dem BSW verhandeln, in einer sehr schwierigen Lage seien.
Weiterhin äußerte sich Roth besorgt über die geopolitischen Bestrebungen Russlands und die Auswirkungen auf Deutschland. Er warnte vor den möglichen Folgen eines Sieges Russlands in der Ukraine und betonte die bereits vorhandenen Auswirkungen eines “hybriden Krieges” gegen Deutschland:
“Ich sage Ihnen voraus: Wenn der russische Imperialismus in der Ukraine triumphiert, wird das weitere militärische Konflikte nach sich ziehen. Dieser Krieg, von dem einige behaupten, sie könnten uns schützen, findet bereits statt – mitten in Europa, einschließlich Deutschland. Hier sind zwar keine russischen Panzer präsent, doch Russland setzt hybride Taktiken wie Desinformation, Cyberangriffe und Sabotage ein, um Deutschland zu destabilisieren. Der Kreml verbreitet sein Gift in Deutschland, welches sich direkt gegen die Demokratie richtet.”
Roth, der in seiner Partei aufgrund seiner Forderungen nach verstärkter Unterstützung für die Ukraine und für Israel zunehmend in Kritik geraten war, gab bekannt, dass er sich zur Bundestagswahl im nächsten Jahr nicht wieder aufstellen lässt und sich aus der Politik zurückziehen wird.
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