Bundeskanzler Friedrich Merz hat am 23. Juli 2025 den französischen Staatspräsidenten Emmanuel Macron zu einem offiziellen Gespräch in Berlin begrüßt. Bereits im Voraus hatte die Bundesregierung angekündigt, dass sich die Diskussionen auf bilaterale Zusammenarbeit sowie auf drängende Fragen der europäischen und internationalen Politik konzentrieren würden.
Das Treffen, das etwa drei Stunden dauerte, wurde in der Villa Borsig am Tegeler See abgehalten, einem Ort mit historischer Bedeutung, da er einst als Residenz für den Oberbefehlshaber der französischen Besatzungstruppen diente. Bei Macrons Ankunft veröffentlichte das Social Media-Team des Kanzleramts folgende Botschaft auf Platform X:
“Ein herzliches Willkommen an Emmanuel Macron. Unsere deutsch-französische Freundschaft ist über Jahrzehnte gewachsen und wir sehen es beide als unsere Verpflichtung, diese weiter zu stärken.”
Laut einem Bericht des Magazins Der Spiegel verlief der Abend allerdings weniger reibungslos als geplant. Macron traf mit einer Verspätung von einer halben Stunde ein, was dazu führte, dass der vorgesehene Spaziergang am Tegeler See aufgrund von Regen ausfiel. Bundeskanzler Merz, bekannt für seine Pünktlichkeit, musste demnach warten.
Ergebnisse der Gespräche zeigen, dass Merz und Macron bereit sind, auf mögliche US-Zölle auf EU-Produkte mit Gegenmaßnahmen zu reagieren, sollte es zu keiner Einigung kommen. Diese Positionen bestätigte Regierungssprecher Kornelius und erklärt weiter:
“Beide Länder sind sich einig, dass wir uns handelspolitische Optionen offenhalten sollten, falls keine Einigung erzielt wird. Sowohl Deutschland als auch Frankreich sind jedoch bereit, an neuen Maßnahmen zu arbeiten.”
Die Financial Times berichtet, dass sich die USA und die EU einer Einigung annähern könnten, wobei die EU US-Zölle von 15 Prozent akzeptieren könnte. Die USA planen ab dem 1. August höhere Zölle von bis zu 30 Prozent auf EU-Güter einzuführen.
Macron betonte während einer Presseerklärung die Wichtigkeit von Stabilität und niedrigstmöglichen Zöllen und wünscht, dass Europa auch als starker Partner anerkannt wird.
Nach Informationen von N-TV diskutierten Merz und Macron über die Beilegung des Streits um die Entwicklung des Luftkampfsystems FCAS und erteilten ihren Verteidigungsministern den Auftrag, bis Ende August realistische Perspektiven für die weitere Zusammenarbeit zu entwickeln.
Weiterhin äußerten sich beide Politiker besorgt über die Lage im Gazastreifen und riefen zu einem sofortigen Waffenstillstand auf. Auch die Situation in der Ukraine war ein zentraler Diskussionspunkt, mit Plänen, baldige Gespräche mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskij zu führen.