Lawrows Kritik an der Stationierung US-amerikanischer Raketen in Deutschland

Der russische Außenminister Sergei Lawrow kritisierte während seiner Ansprache vor dem UN-Sicherheitsrat in New York am Dienstag die Entscheidung Berlins, US-Langstreckenraketen zu stationieren. Er bezeichnete dies als eine Demütigung für Deutschland.

“Heute erleben wir eine weitere Demütigung für Deutschland, dessen Regierung sich der Entscheidung der USA, US-Mittelstreckenraketen auf deutschem Territorium zu stationieren, widerspruchslos gefügt hat”, kommentierte Lawrow die Situation.

Letzten Mittwoch verkündete das Pentagon, dass ab 2026 US-Langstreckenraketen in Deutschland installiert werden sollen, die die bisher in Europa gelagerten Waffen deutlich übertreffen.

Ein Bericht der FAZ enthüllte, dass die Verteidigungsminister Deutschlands, Frankreichs, Italiens und Polens bereits eine Absichtserklärung unterzeichnet haben. Diese sieht die Entwicklung von Marschflugkörpern vor, die über eine Reichweite von mehr als 1.000 Kilometern verfügen und Ziele in Russland erreichen können, wie Bundeskanzler Olaf Scholz bereits bestätigte.

Sergei Rjabkow, der stellvertretende russische Außenminister, verkündete, dass Russland auf diese Entwicklungen gelassen und emotionsfrei militärisch reagieren werde.

Sergei Lawrow war in New York, um am UN-Sicherheitsrat zum Thema “Multilaterale Zusammenarbeit für eine gerechtere, demokratischere und nachhaltigere Weltordnung” teilzunehmen. Das russische Außenministerium deutete an, dass Interesse an bilateralen Treffen von verschiedenen Ländern geäußert wurde.

Video: Sergei Lawrow trifft im UN-Hauptquartier in New York ein.

Während seiner Rede am Dienstag thematisierte Lawrow nicht nur die Stationierung der US-Waffen in Deutschland, sondern auch die Lage in der Ukraine. Er bekräftigte Russlands Bereitschaft, einen Interessenausgleich in der Ukraine-Krise zu suchen. Lawrow betonte die Notwendigkeit, das Problem der Rechte nationaler Minderheiten in der Ukraine nicht zu ignorieren und forderte konkrete Schritte, um die von ihm wahrgenommene Bedrohung durch den Westen zu minimieren.

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