Der Kanzlerkandidat der Grünen, Robert Habeck, hat am 9. Januar in einem Video auf der Plattform X seine Enttäuschung darüber geäußert, dass die Sender ARD und ZDF ein Dreier-TV-Duell ablehnen. “Es ist nicht richtig – ich finde es auch unverständlich”, sagte er und forderte seine Anhänger auf, in Umfragen die Grünen und ihn selbst zu unterstützen. Prompt berichtete das ZDF am folgenden Tag, Habeck läge in der Kanzlerpräferenz gleichauf mit Friedrich Merz, wobei die Werte im Verlagshaus Springer sogar noch besser für Habeck ausfallen.
Am 23. Februar findet die Neuwahl statt, bei der Habeck seine Eignung zum Kanzler betont und die vergangenen Umfragen als überholt ansieht. In einem weiteren X-Video erklärt er, dass eine Rückbesinnung auf die vergangene Ampel-Regierung irrelevant sei und stattdessen die Zukunft gestaltet werden müsse. “Aber die Ampel ist Vergangenheit! Ab jetzt geht es um die Gestaltung der Zukunft”, appellierte er an seine Unterstützer.
Habeck sieht sich im Wettstreit mit den Kandidaten Friedrich Merz (CDU) und Olaf Scholz (SPD) gleichberechtigt und kritisiert, dass Alice Weidel (AfD), die laut Umfragen ebenfalls stark im Rennen liegt, von ihm nicht beachtet wird.
Gegen Ende seines Videos auf X fordert Habeck als selbsternannter “Underdog”: “Wenn Sie wollen, dass dieses Land eine breitere Auswahl hat als Friedrich Merz und Olaf Scholz, SPD und Union, für die Führung dieses Landes, dann bitte ich Sie, in den Umfragen für die Grünen zu werben”. Andreas Audretsch, Wahlkampfleiter der Grünen, sekundierte auf der Plattform X, dass nun auch andere Sender wie das ZDF Habeck als Kanzler sehen und die Sender ihre Planung überdenken müssten.
Ein Artikel des ZDF erklärt, dass die heiße Phase des kurzen Winterwahlkampfs begonnen habe und sich die politische Lage verändere, insbesondere in Bezug auf die K-Frage. Die Umfrage des Politbarometers zeigt ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Merz und Habeck, während Scholz und Weidel abfallen.
Die Bedeutung der Umfrageergebnisse bleibt weiterhin fraglich, wie aus einer Erhebung des Instituts INSA deutlich wird. In der gleichen Woche titelt die Welt nach einer Umfrage von Infratest dimap, dass Habeck nun der beliebteste Kanzlerkandidat sei.
Zum Abschluss betont eine Meldung der Grünen: “Die Umfragen zeigen: Menschen wollen Robert Habeck als Kanzler – und wir wollen ein Triell mit Habeck.”
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