Fahrradwege und ihre Folgen: Planungspannen in deutschen Städten

Innenstädte erleben durch die Einrichtung von Pop-up-Radwegen eine Umgestaltung, die teils zu kontroversen Diskussionen führt. Diese temporären Fahrradstreifen sollen zwar Autostraßen reduzieren und den Radverkehr fördern, ziehen aber auch Planungsprobleme und teilweise später notwendigen Rückbau nach sich. Ein besonders augenfälliges Beispiel ist die Installation beheizter Radbrücken, die bis zu 300.000 Euro kosten können.

Ein aktuelles Beispiel für solche Konflikte findet sich in Berlin. Mehrere Medien berichten über einen zunehmend heftigen Disput zwischen dem Berliner Senat und dem Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf, welcher laut der Website Berlin-Live “nun ganz konkrete Folgen für hunderte Anwohner haben könnte”. Der zuständige Bezirksstadtrat Christoph Brzezinski (CDU) erwähnt gegenüber dem Tagesspiegel:

“Wir werden aus bauaufsichtlichen Gründen die Nutzungsuntersagung aussprechen.”

Diese Anordnung, die ab dem 1. November 2024 gelten soll, betrifft Bewohner ab dem dritten Stockwerk der Kantstraße, da die Feuerwehr durch den zu schmalen Radweg die Gebäude nicht ausreichend erreichen kann.

Bereits 2021 kritisierte die Morgenpost die hohen Kosten und schnelle Abnutzung eines Radwegs in der Berliner Kantstraße. In Tübingen hingegen eröffnete OB Palmer eine neue, beheizte Radbrücke, die Fußgängern nicht zur Nutzung empfohlen wird, jedoch als wertvolle Infrastruktur betrachtet wird, um die Langlebigkeit der Konstruktion ohne Streusalz zu sichern. Der Gesamtaufwand für vier solcher Brücken beläuft sich auf 30 Millionen Euro.

In Berlin-Mitte sorgt eine Auto-Durchfahrtsperre, trotz anhaltender Proteste, für Debatten. Die Installation der Poller kostete 115.000 Euro und bleibt trotz festgestellter Rechtswidrigkeit bestehen.

In Hamburg führte die Planung eines Radwegs entlang der Elbchaussee zu einem finanziellen Desaster. Die Neugestaltung der Straße für über 30 Millionen Euro schloss einen nicht genehmigten Radfahrstreifen ein, was massive Kritik nach sich zog. Laut Dennis Thering, Vorsitzender der Hamburger CDU-Fraktion, zeugt dies von einer realitätsfernen Verkehrspolitik. Nun erfordert die Situation einen kostspieligen Rückbau.

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