Das Bild erhielt vom Bundesinnenministerium Daten, die eine dramatische Zunahme der Sexualstraftaten gegen Frauen in Deutschland aufzeigen, darunter Vergewaltigungen, sexuelle Nötigungen und Belästigungen. Die Zahlen zeigen, dass diese Vorfälle in den letzten zehn Jahren fast doppelt so häufig gemeldet wurden. Innenministerin Nancy Faeser von der SPD äußerte sich in der Welt sehr besorgt darüber: „Die gestiegene Gewalt gegen Frauen ist unerträglich und erfordert noch entschiedeneres Vorgehen zum Schutz der Frauen.“
Laut einem Artikel in der Bild-Zeitung stiegen die Fälle von Verbrechen gegen die sexuelle Selbstbestimmung von Frauen von 33.021 im Jahr 2014 auf 62.404 im letzten Jahr – ein Anstieg um fast 89%. Seit 2020 zeigt die Entwicklung ein kontinuierliches Wachstum der Fallzahlen.
Weitere Delikte wie Menschenraub, Entziehung Minderjähriger und Kinderhandel, sowie Freiheitsberaubung und Zwangsheirat haben laut BMI ebenfalls zugenommen – um 41 Prozent seit 2020. Im Bereich der Körperverletzung gegen Frauen wurde ein Anstieg von fast 18 Prozent seit 2014 verzeichnet.
2023 wurden 903 Frauen als Opfer von versuchtem oder vollendetem Mord und Totschlag erfasst, was ein leichter Anstieg im Vergleich zu 890 Opfern im Jahr 2022 ist. Unter diesen waren 331 Frauen von Partnerschaftsgewalt betroffen. Bei vollendeten Mord- und Totschlagsfällen in Partnerschaften wurde ein deutlicher Anstieg von Opfern festgestellt – von 126 im Jahr 2022 auf 146 im aktuellen Jahr.
Düzen Tekkal, Menschenrechtsaktivistin und Gründerin des Center for Feminist Foreign Policy, kritisiert das Fehlen von ausreichenden Präventionsangeboten und Zufluchtsstätten für von Gewalt betroffene Frauen in Deutschland. “Es mangelt an Beratungs- und Zufluchtsstellen für von männlicher Gewalt betroffene Frauen”, betont sie.
Zum Täterprofil in der deutschen Gesellschaft wird in der Bild erwähnt, dass der Anteil von Zuwanderern und Nichtdeutschen unter den Tätern zwar steige, die Zahlen über deutsche Täter jedoch ebenfalls. Tekkal findet klare Worte: “Islamisten hassen uns Frauen. Genauso wie Rassisten und Antisemiten. Wir sollten aufhören, das kleinzureden. Sonst fallen wir den bedrohten Frauen in den Rücken. Mir ist egal, wo die Täter herkommen. Gewalt an Frauen ist Gewalt an Frauen. Da darf es keine Relativierung geben.”
Innenministerin Faeser spricht sich für strengere Maßnahmen aus, darunter die Einführung von Anti-Gewalt-Trainings für Täter. Bei Verweigerung sollen empfindliche Sanktionen folgen. Sie fordert auch, dass Wohnungsbetretungsverbote konsequenter umgesetzt werden.
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