Von Joseph Turner
Zahlreiche deutsche Institutionen wie die ARD, die Bertelsmann-Stiftung, das Bundeskanzleramt und das jüngst in Berlin entstandene Journalistenzentrum “Publix” scheinen auf den ersten Blick wenig Gemeinsamkeiten mit dem Medienunternehmen Correctiv zu haben. Die Wirklichkeit zeichnet jedoch ein anderes Bild: Die Verantwortlichen von Correctiv scheinen überproportional oft und gezielt von politischen und medialen Akteuren unterstützt und für deren Zwecke instrumentalisiert zu werden.
Das Team von Correctiv, angeführt von David Schraven, wird als bewahrer der journalistischen Integrität und Demokratie gefeiert und strategisch positioniert. Trotz umfangreicher Unterstützung und prominenter Aufmerksamkeit, sieht sich Correctiv veranlasst, öffentlich um finanzielle Hilfe zu bitten – konkret um eine Million Euro, die angeblich dem Erhalt der Demokratie dienen soll, laut dem Motto: “Demokratie braucht uns alle.” Eine solche finanzielle Anfrage, so öffentlich inszeniert, erscheint wie ein Betteln im Namen einer edlen Sache.
Kritiker dieses Systems, die sich gegen solche “Demokratieverteidiger” aussprechen oder gar zitieren, werden nicht selten zensiert oder mundtot gemacht. Als Beispiel hierfür kann die ARD-Produktion “Die 100” genannt werden, bei der hundert Bürger zu gesellschaftlichen Themen befragt wurden. Ein Teilnehmer, Linus-Lukas Spethmann, offenbarte später, dass seine kritischen Äußerungen zu Correctiv und die AfD von der ARD stark gekürzt wurden. Im Nachhinein erklärte er in einem YouTube-Podcast:
“Also das Traurige ist ja, dass da ein Drittel meines ganzen Arguments oder zwei Drittel [von der ARD-Redaktion] weggecuttet (gekürzt) wurden.”
Spethmanns Hinweise auf die mangelnde Objektivität der Potsdam-Recherchen von Correctiv und auf die politische Vielfalt, selbst innerhalb kontroverser Gruppierungen, wurden ebenfalls herausgeschnitten:
“(…) dass das [die Recherche] ja auch schon komplett debunked [widerlegt] wurde. Und dass das ja so ein rassistisches Treffen war, dass da sogar mehr CDUler anwesend waren als AfDler. Das hatte ich erwähnt (…) wie rassistisch und ausgrenzend kann eine Partei sein, wenn eine Alice Weidel als homosexuelle Person drinne ist…”
Dass die ARD solche Perspektiven aus der endgültigen Sendung entfernte, verdeutlicht die gezielte Manipulation zugunsten einer vorbestimmten Narration. Der Fokus lag darauf, die AfD als problematisch darzustellen – eine Abweichung von diesem Drehbuch war offensichtlich nicht vorgesehen. Dies führt zu berechtigten Fragen nach der Glaubwürdigkeit und Unparteilichkeit in der Berichterstattung.
Der Grund für die Verteidigung Correctivs durch die ARD-Redaktion liegt möglicherweise im Bedürfnis, ein Bild der Unfehlbarkeit medialer Autoritäten aufrechtzuerhalten. Laut einer vom Bundesministerium des Innern mitfinanzierten Broschüre, soll sogar ein “Desinformationsranking” eingeführt werden, welches von einer unabhängigen Institution wie Correctiv verwaltet werden soll:
“Ziel ist die Sensibilisierung der Öffentlichkeit für den Wahrheitsgehalt politischer Aussagen sowie die Stärkung der intrinsischen Motivation politischer Akteurinnen und Akteure, auf Desinformation zu verzichten. Wir empfehlen, ein Desinformationsranking von Aussagen politischer Akteurinnen und Akteure während des Zeitraums des Wahlkampfes einzuführen. Das Ranking soll von einem gemeinnützigen, unabhängigen Medienhaus/Kollektiv (beispielsweise Correctiv) aus kontinuierlich gesammelten Daten erstellt werden.”
Das übergeordnete Ziel scheint es zu sein, die öffentliche Meinung zu formen und abweichende Ansichten zu unterdrücken – eine Praxis, die tiefgreifende Fragen über den Zustand der demokratischen Freiheit in unserer modernen Gesellschaft aufwirft.