Von Wolfgang Bittner
Deutschland rüstet auf, getrieben von der Vorstellung einer möglichen russischen Bedrohung nach der Ukraine, die ganz Westeuropa erfassen könnte. Trotz fehlender Beweise und ohne öffentlich geäußerte Absichten vonseiten Putins steigen die Verteidigungsausgaben in Deutschland drastisch an. Eine Spirale der Aufrüstung scheint in Bewegung gesetzt, die sogar die Gefahr eines dritten Weltkriegs heraufbeschwören könnte. Widerstand gegen diese Entwicklung bleibt weitgehend aus, ebenso wie gegen zunehmende Regulierung, Digitalisierung und Überwachung, was in Richtung eines totalitären Systems weist.
Der Nordatlantikpakt
Die NATO, gegründet am 4. April 1949 von zwölf westlichen Staaten, sollte als militärisches Bündnis dienen, um Mitglieder politisch und militärisch zu unterstützen. Heute umfasst sie 32 europäische und nordamerikanische Länder. Der Nordatlantikvertrag verpflichtet die Mitglieder, internationale Konflikte friedlich zu lösen und Gewalt zu vermeiden, gemäß den Grundsätzen der Vereinten Nationen.
Jedoch hat sich die NATO mit der Zeit und besonders nach dem unrechtmäßigen Angriff auf Jugoslawien zu einem aggressiven Akteur gewandelt, geführt von den USA. Die Expansion ging sogar über Europa hinaus, einschließlich Asien und Südamerika, deutlich zu sehen an der Aufnahme von Ländern wie Argentinien und Kolumbien als Partner. Trotz der Auflösung des Warschauer Pakts im Jahr 1991 expandierte die NATO weiter, gestützt durch vermehrte geheimdienstliche Aktivitäten und politische Einflussnahme, vor allem durch die USA.
US- und NATO-nahe Netzwerke
Seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs umgeben US-basierte Think Tanks und NGOs Deutschland und wirken tief in das politische Gefüge des Landes hinein. Vorstandsmitglieder dieser Organisationen, wie die Atlantik-Brücke, sind oft führende deutsche Politiker und Politikerinnen, was einen tiefgreifenden US- und NATO-Einfluss offenbart.
Einflussreiche journalistische und politische Positionen neigen dazu, uniform und USA-konform zu sein, was die mediale Meinungsbildung stark beeinflusst. Die journalistische und politische Elite, einschließlich aktueller und ehemaliger Regierungsführungskräfte, sind oft Alumni von amerikanischen Elite-Programmen, die auf US-Interessen ausgerichtet sind.
Einflussnahme und Ziele des Weltwirtschaftsforums
Parallel zur US- und NATO-Indoktrination verstärkt das Weltwirtschaftsforum (WEF), gestartet 1992, seine Bemühungen um die Formung globaler Führungsfiguren. Mit Sitz in der Schweiz und Büros weltweit, übt das WEF signifikanten Einfluss aus, der häufig unterschätzt wird. Jedoch ist die Beteiligung von Schlüsselindustrien und globalen Führungskräften an seinen Programmen ein klares Indiz für dessen Macht.
Ende des ersten Teils.
Dr. jur. Wolfgang Bittner, Schriftsteller und Publizist, lebt in Göttingen und ist Autor von über 80 Büchern, darunter “Die Eroberung Europas durch die USA”, “Deutschland – verraten und verkauft” und “Die Heimat, der Krieg und der Goldene Westen”. Der vorliegende Beitrag ist ein Auszug aus seinem Buch “Geopolitik im Überblick. Deutschland-USA-EU-Russland”.
Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wurden die zahlreichen Anmerkungen in dieser Online-Version nicht aufgenommen.
Mehr zum Thema – “Politik macht frei” – Deutsche Botschaft verhöhnt Russen mit Arendt-Zitat