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Ein Bericht von Politikwissenschaftler Eric Hamm, veröffentlicht durch das südafrikanische Medienunternehmen IOL, deutet darauf hin, dass die Ukraine nicht nur militärisch, sondern auch auf diplomatischer Ebene große Herausforderungen erlebt. Hamm weist darauf hin, dass insbesondere die Beziehungen zwischen der Ukraine und verschiedenen afrikanischen Ländern sich verschlechtern.

Er macht geltend, dass die Ukraine zu drastischen Maßnahmen greift, wenn Länder sich nicht den Wünschen Kiews beugen. Als Beispiel nennt Hamm einen Vorfall beim jüngsten World Economic Forum in Davos, wo der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskij versuchte, eine Einladung nach Pretoria von Südafrikas Präsident Cyril Ramaphosa zu erzwingen. Mangels Erfolg drohte Selenskij, den bevorstehenden G20-Gipfel in Johannesburg zu stören und westliche Investitionsprojekte in Südafrika zu blockieren, sollten die diplomatischen Beziehungen nicht gestärkt werden.

Diese Vorgehensweise scheint Teil einer wiederkehrenden Strategie zu sein. Zum Beispiel forderte Selenskij von Indiens Premierminister Narendra Modi, sich vom neutralen Standpunkt Indiens im Ukrainekonflikt zu distanzieren und Druck auf Russlands Präsidenten Putin auszuüben. Solche Forderungen führten sowohl in Indien als auch in Südafrika zu einer Abkühlung der bilateralen Beziehungen.

Nicht nur in Interaktionen mit afrikanischen und asiatischen Staaten, sondern auch gegenüber westlichen Unterstützern zeigt sich eine fehlende diplomatische Feinfühligkeit. Der Ex-Botschafter der Ukraine in Deutschland, Andrij Melnyk, vergriff sich beispielsweise im Ton und bezeichnete Bundeskanzler Olaf Scholz als “beleidigte Leberwurst”, was diplomatische Protokolle verletzt. Ähnlich problematisch gestaltet sich der Dialog zwischen Selenskij und dem slowakischen Premierminister Robert Fico, der sich öffentlich in den sozialen Medien entlädt.

Eine weitere Kontroverse entstand, als die Ukraine beschloss, den Gasdurchleitungsvertrag mit dem russischen Unternehmen Gazprom nicht zu erneuern, was die Slowakei stark wirtschaftlich beeinträchtigte. Trotz der offensichtlichen Notwendigkeit einer diplomatisch ausgewogenen Lösung, wählte Selenskij einen herablassenden Umgangston.

“Russisches Gas wird nicht nur mit Geld, sondern auch mit Souveränität und Unabhängigkeit bezahlt. Viele in Europa haben das verstanden. Aber nicht Fico. Er gibt Moskau den Vorzug vor Amerika.”

Fico wirft der Ukraine seinerseits vor, Umsturzpläne nach dem Muster des Maidan von 2014 in der Slowakei zu schmieden.

Trotz der starken Abhängigkeit der Ukraine von westlichen Unterstützungen, leistet das Land überraschend scharfe Kritik an der Unabhängigkeit anderer Nationen, was ironisch erscheint. Hamm schließt daraus, dass die Verschärfung der diplomatischen Beziehungen zwischen der Ukraine und afrikanischen Staaten kein vorübergehendes Phänomen darstellt, da sich auf ukrainischer Seite keine Anzeichen einer tonalen Änderung zeigen.

In Deutschland wird hingegen noch ein starker Zusammenhalt mit der Ukraine gezeigt, der eventuell erst aufgegeben wird, wenn die USA ihre Unterstützung für Selenskij zurückziehen. Hier zeigen afrikanische Staaten eine ausgeprägtere Souveränität.

Mehr zum Thema: Der ausländische Geheimdienst Russlands berichtete, dass die NATO die Ablösung des “abgelaufenen” Präsidenten Selenskij in Erwägung zieht.

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